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Prösterchen – der „Kalte Krieg 2.0“ nimmt seltsame Formen an. Russland verbietet seit dem 2. Juli die Bezeichnung „Champagner“ – für französischen Champagner. Der soll nun schnöde „Schaumwein“ gekannt werden.

Das edle Gesöff aus der Champagne darf in Russland nur noch als "Schaumwein" verkauft werden... Foto: Arnold van Roessel / Wikimedia Commons / PD

(KL) – Wladimir Putin hat vielleicht Probleme… Pandemie mit Rekordzahlen in Russland, Konflikt mit der Ukraine und dem Westen, Handelsstreit mit vielen anderen Nationen – und als Antwort verbietet Putin die Bezeichnung „Champagner“ für den einzig wahren und echten Champagner, nämlich den aus der Champagne. Der soll künftig unter der Bezeichnung „Schaumwein“ verkauft werden, während russische Schaumweine „Champagner“ genannt werden sollen. Viel lächerlicher geht es kaum noch.

Das ist etwa so, als würde künftig deutscher Seehasenrogen unter der Bezeichnung „Beluga-Kaviar“ verkauft werden, während echter Beluga-Kaviar die Bezeichnung „Stör-Rogen“ tragen müsste. Kommerziell ist dies natürlich ziemlich neben der Kappe, wird aber für die französischen Champagnerhersteller kaum weitreichende Folgen haben – sie können ihr edles Gesöff auch problemlos anderweitig verkaufen.

Für die zum Luxuskonzern LVMH gehörenden Nobelmarken „Moët & Chandon“, „Veuve Clicquot“ und „Dom Perignon“ war das Grund genug, einen „einstweiligen“ Lieferstopp nach Russland zu verhängen. Bis sich die Lage klärt. Oder bis Wladimir Putin aufhört, sich an solchen Petitessen abzuarbeiten, die nichts und niemandem etwas bringen. Nicht einmal den russischen Schaumwein-Herstellern, denn selbst, wenn diese das Wort „Champagner“ auf ihre Flaschen schreiben, so weiß dennoch jeder, dass es eben nur russischer Sekt ist.

Hoffentlich begeben sich die anderen Länder nicht auf eine vergleichbar dämliche Ebene. Das „Umrubeln“ von geographisch geschützten Marken ist ziemlich unelegant und was würde es bringen, würde man künftig zu „Vodka“ nur noch „Kartoffelschnaps“ sagen, zu „Blinis“ nur „Buchweizenflädchen“ oder zu „Russland“ etwa „Takatuka-Land“.

Dass es Spannungen zwischen Russland und Europa und dem Rest der Welt gibt, ist klar. Diese gilt es diplomatisch zu regeln und nicht etwa mit dieser Art spätpubertärem Gemächtvergleich à la Putin.

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