100 Bäume pro Jahr gerettet

Ab dem 1. Juli 2018 verzichtet Straßburg auf Papiertickets im Öffentlichen Nahverkehr. Die Digitalisierung erreicht alle Lebensbereiche.

Am 1. Juli 2018 ist es so weit - Straßburg stellt auf den elektronischen Fahrschein um. Foto: Courtesy Alain Fontanel

(KL) – Die Papiertickets, die von den Fahrkartenautomaten im Großraum Straßburg ausgespuckt werden, sind aus Karton, also dickem Papier. Und jedes Jahr müssen über 100 Bäume gefällt werden, um dieses Papier herzustellen. Und hinterher werden viele dieser Tickets achtlos weggeworfen und verschmutzen die Umwelt. Doch das ist ab dem 1. Juli 2018 in Straßburg vorbei – die Verkehrsgesellschaft CTS stellt auf ein digitales System um, mit dem die Papiertickets ersetzt werden. Ein paar Feinheiten dieses positiven und modernen Systems müssen allerdings noch geklärt werden.

Ab dem 1. Juli 2018 haben die Besucher der Stadt Straßburg und deren Bewohner zwei Möglichkeiten, ihr Ticket für Busse und Tram zu bezahlen – entweder über eine App oder über eine Plastikkarte, die digital wieder aufladbar ist. Somit werden 13 Millionen Papiertickets eingespart, was einen schönen Beitrag zum Umweltschutz darstellt und nebenher auch noch Kontrollen und allgemein das Handling erleichtert.

Diese Plastikkarten können mit Einzelfahrscheinen und 10er-Karten aufgeladen werden, müssen nur kurz vor ein Lesegerät auf dem Bahnsteig gehalten werden und sobald ein kleines „Bip“ ertönt, ist der digitale Fahrschein entwertet.

Was allerdings noch zu klären ist, ist die Frage, wie Menschen ohne Smartphone (doch, doch, die gibt es noch!) oder ohne Zugang zu elektronischen Zahlungsmitteln künftig an ihre Tickets kommen und diese Frage ist doppelt wichtig, denn der Öffentliche Nahverkehr ist das für viele sozial schwache Menschen die einzige Möglichkeit des Transports. Da es schlicht undenkbar ist, ausgerechnet diese Gruppe vom Öffentlichen Nahverkehr auszuschließen, muss hier noch eine pragmatische Lösung gefunden werden.

Grundsätzlich ist diese Umstellung aber natürlich zu begrüßen. Denn die Einsparungen an Papier, an schwarzen Magnetstreifen und Drucktinte sind enorm und stellen gelebten Umweltschutz dar. Die Städte in Baden sollten sich das neue System gut anschauen und, wer weiß, am besten gleich übernehmen!

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