„100 Jahre später können wir nun mit etwas Neuem beginnen…“

Am 12. November 2018, 100 Jahre nach dem Ende des I. Weltkriegs, geht Radio France Bleu Elsass als erstes „Rhein-Radio“ auf Sendung. Ein interessantes Projekt.

Laurent Genvo, Hervé de Haro, Félicien Muffler und JJonathan Wahl bei der Pressekonferenz, auf der das "Rhein-Radio" vorgestellt wurde. Foto: Eurojournalist(e) / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Einmal. Ein einziges Mal werden wir das neue „Rhein-Radio“ beschreibend als „grenzüberschreitend“ bezeichnen. Ab jetzt nie wieder. Denn das Wort „grenzüberschreitend“ bedeutet, dass es eine Grenze gibt. Und diese schafft das „Rhein-Radio“ im Radiobereich nun endgültig ab. Mit perfektem Timing. Denn Hervé de Haro, Direktor der beiden Radiosender „Radio France Bleu Alsace“ und „Radio France Bleu Elsass“, hat einen Sinn für die Geschichte mit einem großen „G“. Er setzt den Zeitpunkt für den Start des ersten „Rhein-Radios“ ganz bewusst auf den 100. Jahrestag des Endes des I. Weltkriegs. Oder sagen wir fast. Denn der 11. November, also der 100. Jahrestag des Endes des I. Weltkriegs, ist ein Sonntag und Radio France Bleu Elsass sendet nicht am Sonntag. Somit beginnt das neue deutsch-französische Medienzeitalter am Tag X+1, also am Montag, den 12. November 2018. „100 Jahre später können wir nun mit etwas Neuem beginnen“, sagt Hervé de Haro und in der Tat, mit dem Start des „Rhein-Radios“ beginnt eine neue Zeitrechnung in der deutsch-französischen Medienlandschaft.

Das Webradio „Radio France Bleu Elsass“, das über das Internet zu empfangen ist, war drei Jahre lang Nachfolger des früheren Mittelwellen-Senders. Da aber in der heutigen Zeit niemand mehr MW-Sender hört (und viele neue Geräte auch gar nicht mehr für den Empfang von Mittelwellen-Sender ausgelegt sind), ging „Radio France Bleu Elsass“, der Sender in der elsässischen Regionalsprache, vor drei Jahren eben ins Internet. Und dort bleibt auch das neue „Rhein-Radio“. Allerdings mit einer neuen thematischen Ausrichtung: Ab sofort geht es nicht mehr nur ums Elsass, sondern eben um die ganze Region.

Das „Rhein-Radio“ beschäftigt sich mit Themen aus der Region Elsass-Baden und wird elsässische und deutsche Verkehrsnachrichten, Wetterberichte, Nachrichtensendungen (vermutlich mit Partnern im öffentlich-rechtlichen Bereich auf deutscher Seite) und Veranstaltungshinweise senden, Reportagen in beiden Sprachen, mit einer hohe und aktiven Einbindung der Hörerinnen und Hörer. Alle modernen Techniken kommen zum Einsatz – in einem festen Senderahmen, der ab dem 12. November 2018 bereits um 6:30 Uhr mit einer Morgensendung startet, die der talentierte Jonathan Wahl moderieren wird. Danach wird durchgehend bis 18 Uhr live gesendet, mit den Moderatoren Simone Morgenthaler, Pierre Nuss und dem Programmchef Félicien Muffler.

Wenngleich sich die inhaltliche Abdeckung des neuen „Rhein-Radios“ in der ersten Phase auf das Gebiet Elsass und Baden konzentrieren wird, ist geplant, den Sender schrittweise auf das ganze deutsch-französische Grenzgebiet auszuweiten, von der Saar bis hinein in die Nord-West-Schweiz, idealerweise mit Partnersendern aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich, mit denen bereits entsprechende Gespräche laufen.

Am Montag, den 12. November 2018 ist es also soweit – auf Radio France Bleu Elsass geht das erste deutsch-französische „Rhein-Radio“ auf Sendung und läutet damit ein neues Kapitel in der deutsch-französischen Medienlandschaft ein. Dass ein neues deutsch-französisches Medium auf den Markt kommt, freut Eurojournalist(e) natürlich besonders – als die erste deutsch-französische Online-Zeitung vor 10 Jahren startet, gab es vor allem höhnisches Gelächter. Heute lacht niemand mehr über deutsch-französische Medien und der Start des „Rhein-Radios“ ist dafür der beste Beweis.

Alles Gute dem neuen Sender, viele Hörer und viel Spaß bei der Produktion!

Sie können den neuen Sender über das Internet oder direkt über die (natürlich kostenlose) App von Radio France Bleu Elsass empfangen!

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