12.000 Helden – und nicht etwa nur für einen Tag

Ils étaient courageux hier au Marathon de Freiburg. Que de vainqueurs ! Foto: Kai Littmann

(KL) – Rund 12.000 Sportler gingen gestern an den Start des 11. Freiburger Marathons und der Deutschen Meisterschaft im Halbmarathon. Dabei gab es wie immer in Freiburg 41 Bands auf 42 Kilometern Strecke (plus die Hauptbühne am Ziel), sportliche Topleistungen und vor allem, 12.000 Helden. Die gegenüber den Leistungssportlern einen gewichtigen Vorteil haben – ihr ganz persönlicher Erfolg mit Platz, sagen wir mal, xtausendzwölf, der bleibt. Während Freiburg für die Leistungssportler nur als ein Lauf Anfang April in Erinnerung bleiben wird.

Neuer deutscher Meister im Halbmarathon wurde Manuel Stöckert aus Ostheim/Rhön, der die 21 Kilometer in 1:05:04 Stunden absolvierte. Ebenfalls auf dem Treppchen: Julian Flügel (Regensburg, 1:04:49 h) und Tobias Gröbl (LG Zusam, 1:05:51 h). Bei den Frauen gewann Susanne Hahn (Saarbrücken) den Titel in 1:14:29 h, vor der Frankfurterin Katharina Heinig (1:14:36 h) und Veronica Clio Pohl (Heilbronn, 1:14:52 h).

Den Marathon gewann der gebürtige Freiburger Lukas Naegele, der jetzt für den ASV Köln startet, in 2:32:51 h, vor dem Tschechen Milos Krachtovil (2:33:11 h) und Holger Exner (2:34:04 h). Die lange Distanz bei den Frauen ging an Svenja Mann (Ulm, 3:01:05 h), vor Laura Lienhardt (ebenfalls Ulm, 3:07:31 h) und Heike Schmid aus Öhningen (3:08:27 h).

Doch sollte man, neben den verdienten Gewinnern, auch die anderen 12.000 Helden ehren, die oftmals bis an die Grenze ihrer körperlichen Fähigkeiten und manchmal darüber hinausgehen. Die einen suchen ein inneres Gleichgewicht, die anderen verjagen Dämonen, wieder andere müssen sich einfach austoben. Und jeder von ihnen ist ein Gewinner oder eine Gewinnerin. Und in vielen Jahren, wenn sich der eine oder andere Titelträger von gestern gar nicht mehr an dieses Rennen denkt, dann wird sich man einer, der weit, weit nach den Topläufern ins Ziel kam, noch gerne daran erinnern, wie die Freiburger jubelten, sie anfeuerten und über die Distanz trugen. Das ist was für lange Winterabende vor dem Kamin, etwas, das niemand den Teilnehmern mehr wegnehmen kann.

Die „kleinen“ Erfolge, die aber vermutlich die richtig wichtigen sind, die genießt man manchmal nachhaltiger, wenn man nicht ganz vorne landet. Daher – Hut ab allen Teilnehmern des gestrigen Marathons in Freiburg!

Die kompletten Ergebnislisten findet man HIER.

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