13./14.7.: Die Tour de France fährt durchs Elsass

Die Leistungsschau der angewandten Humanmedizin führt ihre Versuchskarnickel einmal quer durch Frankreich. Und kommt dabei auch durch Mulhouse.

Wie hier in England wird die Tour de France sicher auch die Menschen in und um Mulhouse begeistern. Foto: Ian Taylor / geograph.org.uk / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

(WB) – Hand aufs Herz, würde die Tour de France dieses Jahr keinen Abstecher ins Elsass machen, hätten Sie auf Eurojournalist(e) nicht ein Wort über diese seltsame Tour gelesen. Aber da am Sonntag und am Montag, dem französischen Nationalfeiertag zahlreiche Radsportfans aus Baden in die oberelsässische Textilstadt fahren werden, um die Froomes, Kittels, Contadors und Co. zu bewundern, finden Sie hier dann doch ein paar Tipps.

Der erste Tipp: Umfahren Sie Mulhouse weiträumig und zwar so früh es geht. Am Sonntag führt die Etappe von Gérardmer in den Vogesen nach Mulhouse. Überall in den Wäldern der Vogesen gibt es lauschige Plätze, an denen man es sich gemütlich machen kann. Dann kommt die Werbekarawane und mit ein wenig Glück wirft einem jemand ein Minitütchen Bonbons oder sogar eine Probierpackung mit Kaffee zu. Oder auch nicht.

Dann wird es spannend. Je nachdem, wo Sie stehen, fährt erst eine Ausreißergruppe durch, die sich der Hoffnung hingibt, in dieser Gruppe ins Ziel zu kommen, was ja auch ab und an mal gelingt. Mit ein wenig (oder auch viel) Abstand rauscht dann das Feld an Ihnen vorbei. Mit etwas Glück meinen Sie, das Gelbe Trikot gesehen zu haben, aber ganz sicher das gepunktete Trikot des Besten am Berg. „Wusch“. Und schon sind sie durch. Danach brausen noch die Begleitfahrzeuge der Rennställe durch und das war’s dann. Dafür haben Sie dann 5, 6 oder 7 Stunden herum gesessen. Für fünf lausige Minuten. Na ja, wenn man Fan ist…

Die Etappe am 14. Juli führt von Mulhouse nach La Planche des Belles Filles in den Vogesen. Und das gleiche gilt noch einmal. Ganz früh losfahren, sich ein nettes Plätzchen suchen und warten. Bis es „Wusch“ macht und alle vorbei gefahren sind.

Lassen Sie Haustiere, Kinder und bewegungsfähige Senioren nicht aus den Augen oder am besten gleich zuhause. Die Fahrer weichen nicht so gerne aus und wenn Fifi etwas panisch auf die Straße stürmt und ein Fahrer mit Tempo 70 über ihn stürzt, dann sieht das doof und peinlich aus. Nicht für Fifi, sondern für Fifis Herrchen oder Frauchen.
Anschieben, die Fahrer durch unverständliches Gebrülle (in der Art Quäl dich du Sau) zu motivieren, Wasserflaschen über den Fahrern auskippen, neben ihnen in Ihrer Meinung nach witzigen Kostümen oder nackt zu rennen, das torerogleiche Wegspringen in letzter Sekunde – all das dürfen Sie einfach vergessen. Macht man nicht. Ist blöd und kann sogar gefährlich werden. Im Campingstuhl die Plauze in die Sonne legen, das sieht zwar auch nicht besser aus, ist aber wenigstens ungefährlich. Und nur weil die Fahrer ihre leeren Trinkflaschen einfach wegwerfen, ist dies noch kein Grund, das Peloton mit Bierdosen zu bewerfen. Auch klar.

Und, klar, nehmen Sie ausreichend Verpflegung und Geduld mit. Sie werden beides brauchen können. Vor dem „Wusch“ und nach dem „Wusch“. Viel Spaß bei der Tour 2014!

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