1918 – so großartig kann Gedächtnisarbeit sein

Am Sonntag, den 30. November, wird im Freiburger Theater um 19 Uhr die Kinderoper „1918“ aufgeführt. Nach der Premiere in Straßburg sollte man diese Aufführung nicht verpassen!

Am Sonntag wird "1918, L'Homme qui titubait dans la guerre" im Theater Freiburg aufgeführt. Mehr als lohnenswert! Foto: Eurojournalist(e)

(KL) – Wie lebendig die deutsch-französische Freundschaft heute ist, konnte man am 11. November in der Opéra du Rhin in Straßburg erkennen. An diesem Tag, der in Frankreich und vielen anderen Ländern ein Feiertag ist, an dem man sich an das Ende des I. Weltkriegs erinnert, wurde “1918” von Isabelle Aboulker von den „Petits Chanteurs de Strasbourg“ und dem „Kinder -und Jugendchor“ des Theaters Freiburg aufgeführt, in Anwesenheit des Freiburger Bürgermeisters für Kultur, Soziales und Integration Ulrich von Kirchbach. Am Sonntag, den 30. November, wird diese Kinderoper im Freiburger Theater aufgeführt – eine Aufführung, die man sich unter keinen Umständen entgehen lassen sollte!

Diese Oper ist ein Aufschrei gegen die Sinnlosigkeit des Kriegs – wobei die Kinder auf beeindruckende, ernsthafte und berührende Weise Texte von Céline, Cendras, Apollinaire, Barbusse, Bataille, Cocteau oder auch Romain Rolland und Stefan Zweig interpretieren – in drei Sprachen!

Unterstützt vom Orchester, dem Bariton Jocelyn Desmares, der Mezzo-Sopranistin Qiu Ying Du und dem Schauspieler Gautier Eich sind Texte und Musik so arrangiert, dass sie einen sehr persönlichen Spannungsbogen schlagen, der dem Publikum eine klare Mitteilung gibt – „Nie wieder Krieg!”

Erstaunlich war bereits bei der Premiere, wie die Kinder auf der Bühne diese Texte, Choreographien und Musik verinnerlicht hatten und umsetzen konnten. Das Publikum spürt deutlich, dass die Kinder ganz persönlich für dieses Thema sensibilisiert sind – kein Wunder, schließlich kam es in der Vorbereitung zu zahlreichen Begegnungen und gemeinsamen Momenten, in denen sich keiner der jungen Künstler vorstellen konnte, eines Tages gegen die neuen Freunde von der anderen Rheinseite eine Waffe zu erheben.

Wie schön, dass sich Gedächtnisarbeit nicht auf Zeremonien von Kriegsveteranen, Lorbeerkränze und salbungsvolle Ansprachen hoher Politiker beschränkt. Den Produzenten dieses Stücks, das dank der Unterstützung von Organisationen wie dem Deutsch-Französischen Jugendwerk und der Stiftung Entente Franco-Allemande (FEFA) realisiert werden konnte, ist es gelungen, dieses schwierige Thema in die nächste Generation zu tragen. Dies ist sehr wichtig, denn wenn sich die Jugend dem Wahnsinn der Erwachsenen verweigert, dann können auch keine Kriege mehr geführt werden.

Noch gibt es Karten für die Aufführung am Sonntagabend und ausnahmsweise ist dies nicht nur eine Ankündigung einer kulturellen Veranstaltung, sondern eine echte Empfehlung – wer dieses wunderbare Stück „1918, l’homme qui titubait dans la guerre“ verpasst, der verpasst wirklich etwas.

Tickets gibt es an den üblichen Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse!

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