20 000 Angsthasen demonstrieren für ein rassisch reines Europa

Der Widerspruch steckt schon im Namen der „Pegida“ - was bitteschön sind „patriotische Europäer“? Der Weg zurück in die Nationalstaaten ist der Weg zurück in die Zukunft.

Was die Träger dieses Plakats unter "Werten" verstehen, kann man leicht erahnen... mit "europäischen Werten" hat das alles nichts zu tun. Foto: blu-news.org / Wikimedia Commons / CC-BY 2.0

(KL) – „Angst essen Seele auf“, so hieß der Titel eines Films des viel zu früh verstorbenen Regisseurs Rainer Werner Fassbinder. Und diese Angst, die seit langer Zeit von der europäischen und vor allem nationalen Politik geschürt wird, hat Europa auf die falsche Bahn geführt. Diejenigen, die am lautesten nach „europäischen Werten“ schreien, wissen überhaupt nicht, was „europäische Werte“ sind.

Die „europäischen Werte“ gründen sich auf die universelle Erklärung der Menschenrechte, die wiederum auf dem Rheinischen Humanismus basiert. Diese Werte handeln von der Würde des Menschen, von seinem Recht auf Sicherheit, Wohnung und Ernährung und es ist unsere, um Angela Merkel zu zitieren, „verdammte Pflicht“, Mitmenschen, deren Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind, zu helfen. Was im Übrigen sowohl für die Schwachen unserer Gesellschaften gilt, als auch für jeden Flüchtling, der vor unserer Tür steht und um Hilfe bittet.

Das „Abendland“, das die verängstigten Schreihälse der „Pegida“ verteidigen wollen, hat als Leitmotiv nicht etwa, dass alle eine weiße Haut haben müssen, einen Opel oder Volkswagen fahren und am Samstag den Bürgersteig fegen – das Abendland, nach Jahrhunderte andauernden Wirrungen und im Namen der christlichen Religion angezettelten Eroberungskriege, hat sich dank der rheinischen Humanisten wie Erasmus von Rotterdam dazu entwickelt, was heute der Europarat in Straßburg mühsam versucht aufrecht zu erhalten.

Doch die Volksverhetzer haben die Stammtische Europas auf ihrer Seite und damit auch die Wählerinnen und Wähler. Längst überwundene Grenzen werden wieder errichtet, Hass wird geschürt, Gewalt wird gesät. Doch wer steuert gegen diese Entwicklung, die zwangsläufig zu einer Wiederholung der Geschichte führen wird? Wo sind die Politiker, die Angela Merkel zur Seite springen und echte Werte hochhalten, statt weiter die Angst zu schüren, dass die Hilfe an anderen unseren Wohlstand gefährden könnte?

Die „europäischen Patrioten“, die sich zu einem vorwiegend sächsischen Kreuzzug zur Rettung des christlichen Abendlandes aufgemacht haben, verraten mit jedem Schritt genau diese christlich-jüdischen Wurzeln unserer europäischen Identität, denn in beiden großen Religionen ist die Hilfe für Notleidende festgeschrieben. Weder in der Bibel, noch im Talmud, noch im Koran steht geschrieben: „Und wenn euch die Hilfe an anderen zu lästig wird, dann schickt die Hilfesuchenden zurück in die Wüste“… Doch genau das wollen die Hassprediger erreichen.

Das „Abendland“ der „Pegida“ ist eine ungute Mischung aus Angst vor der Zukunft, der Lust am Krawall, der in Sachsen inzwischen sogar die Mittelschicht erfasst hat, der Sorge um den materiellen Wohlstand und einem allgemeinem Unwohlsein in einer Gesellschaft, in der eben gerade die „Werte“ munter den Bach herunter gespült werden. Es wird betrogen, es wird gelogen, es wird bestochen und das sich daraus ergebende Gefühl „die machen ja eh, was sie wollen“, gekoppelt mit diesen diffusen Ängsten, ist der Sprengstoff, aus dem Katastrophen gezündet werden.

Es ist, um nochmal Angela Merkel zu zitieren, die „verdammte Pflicht“ der Politik, gegen diese Entwicklung alles in die Waagschale zu werfen, was sie kann. Dies gilt sowohl auf nationaler, wie auf europäischer Ebene und angesichts der Verhärtung der Fronten, ist nun die Zeit gekommen, auch härtere Maßnahmen gegen diejenigen zu treffen, die meinen, die wirklichen europäischen Werte fortgesetzt vergewaltigen zu können, um in der braunen Suppe ihr politisches Süppchen kochen zu können. Dies gilt sowohl für Hetzer in den Ländern, als auch für die Europäische Union. Länder, die sich weigern, die christlich-jüdischen Werte der Nächstenliebe und der Hilfe für Notleidende umzusetzen, haben ihren Platz in der europäischen Union verwirkt. Die Zeiten polarisieren und niemand wird mehr darum herumkommen, eindeutig Stellung zu beziehen.

2 Kommentare zu 20 000 Angsthasen demonstrieren für ein rassisch reines Europa

  1. Die Wahrheit // 23. März 2017 um 21:30 // Antworten

    In Ihrem Artikel steht das man nicht weiß sein muss um ein Europäer zu sein.
    Ein Ethnischer Europäer ist weiß mit blonde, rotem, schwarzem oder braunem Haar hat blaue, grüne, braune Augen und viele weitere farbenfrohe Mischungen(z.b grün-braun). Also brauchen wir keine,,Diversity”(Vielfalt) wir haben sie schon.
    Christliche Eroberungskriege?
    Ihm Geschichte Untericht woll nicht aufgepasst! Die Kreuzzüge waren eine Reaktion nach jahrelangen Angriffen der Muslime auf die damals zahlreichen Christen und Juden im Nahen Osten(Israel, Cyprus, Klein Asien etc.)
    Europäische Werte sind Bach, Wagner, Enescu, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludvig van Beethoven…
    Trachtkleider jeder Europäischen Nation, Winterwende, Osterfeuer etc.
    Europäische Religionen Christentum und Islam(aber nur am Balkan und in Russland) Das Judentum gehört nicht zu Europa da die Europäische Juden Kasprisische Juden sind die von dem Reich der Kasprisen mordend und plündernd nach Europa gekommen sind Und Kasprisische Juden sind Ethnisch geshen mehr Semiten als Europäer.
    Ich möchte euch linke hirn amputierten Idioten nur eine Frage stelle:,,Wie lange überlebt ein Baum ohne seine Wurzeln?”
    Aristoteles hat gesagt das die letzte Tugend eines Sterbenden Volked Toleranz ist, fall sie des Todes sind reissen sie bitte nicht andere Stolze Europäische Völker mit in dem Tod.

    • Eurojournalist(e) // 24. März 2017 um 11:07 // Antworten

      Ich habe diesen Kommentar zeu Dokumentationszwecken autorisiert, damit unsere LeserInnen sehen, was für geisteskranke Theorien heute noch verbraten werden. Interessant ist auch, dass der Autor dieses Kommentars seine identität feige hinter einem Pseudonym versteckt. Gegen genau solche Ewiggestrigen muss man kämpfen!

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste