2016 – auf ein Neues! Und dass es besser werden möge…

Zum Jahreswechsel ist die Wunschliste ziemlich lang. Was daran liegt, dass seit 2015 so einiges im Argen liegt. Was dringend verbessert werden müsste.

Lassen Sie die Champagner-Korken nur knallen - aber planen Sie für 2016 auch ruhig ein paar engagierte Aktionen ein... Foto: Niels Noordhoek / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – 2015 war ein Jahr, das polarisierte. Und das Deutschland und Europa fragend vor diesem neuen Jahr 2016 stehen lässt, da niemand weiß, ob es nach den endlosen Krisen wieder aufwärts geht. Wobei die Zeichen eigentlich nicht auf Verbesserungen stehen. So gerne man sagen würde „es kann jetzt nur noch besser werden, denn schlimmer geht nicht“ – das stimmt leider nicht. Es könnte 2016 noch sehr viel übler werden, wenn wir nicht alle zusammen aufpassen.

Attentate, soziales Elend, Fremdenfeindlichkeit und Übergriffe auf Asylbewerber und deren Strukturen, Skandale von FIFA bis VW, Kriege und Wirtschaftsprobleme, in einem Europa, das sich und seine Werte sucht. Die irgendwie abhandengekommen zu sein scheinen, wenn man die Erfolge neonationalistischer Parteien bei den Wahlen in ganz Europa anschaut. Speziell in Osteuropa hat man vollständig vergessen, was europäische Solidarität bedeutet. Die Liste der Krisen, Brandherde und Problemstellungen ließe sich beliebig fortsetzen.

Also – Augen zu und durch? Nein, sicher nicht. Ab Ende August haben es große Teile der deutschen Bevölkerung gezeigt, wie es aussehen muss. Ermutigt von Angela Merkels „wie schaffen das!“ zeigten Zehntausende Deutsche, was gelebte Solidarität ist. Bürgerinitiativen, Viertelsvereine, engagierte Einzelpersonen – sie alle erschufen zusammen das, was seitdem als deutscher Ausdruck durch die Weltpresse geht, die „deutsche Willkommenskultur“. Woran man erkennt, dass bürgerschaftliches Engagement nie umsonst ist und dass die Menschen, wenn sie sich denn zusammentun, sehr Sinnvolles bewirken können.

Und genau das gilt es 2016 zu tun, vor allem in Deutschland, wo das ganze Jahr über Landtagswahlen anstehen, zum Beispiel auch in der deutsch-französischen Großregion in Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg. Hier gilt es, die französischen Wählerinnen und Wähler zu imitieren, die sich zum zweiten Wahlgang ihrer Regionalwahlen im Dezember massiv mobilisierten und damit einen möglichen Durchmarsch des rechtsextremen Front National stoppten. Wir können also 2016 bereits eine Menge Weichen an der Wahlurne stellen und sollten diese Gelegenheit nicht verpassen.

Aber die Teilnahme an Wahlen ist nicht alles, was wir uns für 2016 vornehmen sollten. Es gilt, sich für den Frieden einzusetzen (immerhin sind wir im Krieg…), für soziale Gerechtigkeit (immerhin hat die Große Koalition 2015 faktisch alle kleinen Gewerkschaften aus dem Rennen genommen, für eine menschenwürdige Aufnahme von Flüchtlingen, wir müssen gemeinsam verhindern, dass Extremisten sich weiter entwickeln, wir müssen unseren Politikern mehr Druck machen, dem Konstrukt „Europa“ endlich einen wirklichen Sinn zu geben, wir müssen uns engagieren, angesprochen fühlen, handeln.

Und klar, wir drücken Ihnen allen die Daumen, dass Sie mit Ihren anderen guten Vorsätzen auf die Reihe kommen – aufhören zu rauchen, weniger Alkohol, gesündere Ernährung, netter zu den anderen zu sein, das Übliche. Aber jetzt wünschen wir Ihnen erst einmal, dass Sie gut ins neue Jahr kommen und dass dieses für Sie gut anfängt. Darauf ein Gläschen Champagner und – gutes, neues Jahr!

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