2017 – Ein „Oscar-Jahrgang“ der besonderen Art
Bei der diesjährigen Oscar-Verleihung, die Ende Februar in Los Angeles stattfindet, spielen auch das französische und das deutsche Kino eine Rolle. Doch ein Film scheint über allen anderen zu schweben…
(KL) – Bereits bei den Nominierungen für den diesjährigen Oscar gab es einige Überraschungen. So konnte niemand damit rechnen, dass das Musical „La La Land“ gleich in 14 Kategorien nominiert wurde und mit ziemlicher Sicherheit ein ganzes Paket Oskars einsammeln wird. Aus deutsch-französischer Sicht sind zwei Nominierungen aber ganz besonders interessant.
Die französische Schauspielerin Isabelle Huppert wurde als Beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in „Elle“ nominiert und befindet sich in illustrer Gesellschaft, denn neben ihr machen sich auch noch Nathalie Portman („Jackie“), Emma Stone („La La Land“), Meryl Streep („Florence Foster Jenkins“) und Ruth Negga („Loving“) Hoffnung auf die vergoldete Figur, die jedem Filmschaffenden so begehrenswert wie der Heilige Gral vorkommt. Bereits die Nominierung in diesem Kreis ist für Isabelle Huppert bereits eine hohe Auszeichnung und man wird sehen, ob sich die Jury durchringen kann, den Preis an eine Nichtamerikanerin zu vergeben.
„Toni Erdmann“, der wunderbare Film von Hanns-Georg Rodek, ist in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ neben einer iranischen, einer australischen und zwei skandinavischen Produktionen nominiert. Der mit dem für Hollywood-Verhältnisse lächerlichen Budget von 4 Millionen Euro produzierte Film wurde bereits mit dem Europäischen Filmpreis (in vier Kategorien) ausgezeichnet und es wäre natürlich schön, würde diese Komödie mit Tiefgang auch die Anerkennung des Big Business des Kinos erfahren.
Spannung ist für die Preisverleihung also garantiert und es ist erfreulich, dass sowohl das französische Kino, das europaweit zweifellos führend ist, und auch das deutsche Kino in den Blickpunkt des internationalen Publikums rücken. Weiter so!
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