2034 – Wieder eine Fußball-WM zum Boykottieren

Der größenwahnsinnige FIFA-Chef Gianni Infantino hat es geschafft – 2034 wird die Fußball-WM in Saudi-Arabien gespielt. Mit Menschenrechten hat es die FIFA nicht so...

Küsschen für den Despoten – Wladimir Putin und Gianni Infantino 2018 bei der WM in Russland. Foto: Kremlin.ru / Wikimedia Commons / CC-BY 4.0int

(KL) – Wer hätte gedacht, dass einem jemals der hochkorrupte frühere FIFA-Chef Sepp Blatter fehlen würde? Doch das, was die FIFA unter Blatters Nachfolger Gianni Infantino veranstaltet, ist der letzte Schritt hinein in die totale Kommerzialisierung des Fußballs, unter völliger Mißachtung von „sekundären“ Themen wie Menschenrechten. Ohne Gegenkandidaten, dafür hatte Infantino gesorgt, verhökerte er nun die Fußball-WM 2034 an den Meistbietenden, also an Saudi-Arabien. Möglich ist diese Negierung aller sportlichen Werte, für die die FIFA einstmals stand, durch das Abnicken solcher Entscheidungen durch die Vertreter der in der FIFA vertretenen Landesverbände, die für ihre „Arbeit“ im FIFA-Rat mit 250.000 Dollar pro Jahr fürstlich entlohnt werden. Hat da jemand „Korruption“ gesagt?

Klar, dass Eurojournalist(e) diese menschenverachtende Korruptions-WM 2034 boykottieren wird. Ebenso wie 2022 bei der WM in Katar werden wir nicht von den sportlichen Aspekten dieser WM berichten, sondern von den zahlreichen Menschenrechtsverletzungen. So hatten wir 2022 nicht etwa von den Spielen in Katar berichtet, sondern täglich während dieser WM in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Investigations-Medium „Blankshot“ eine „Panini-Karte“ veröffentlicht, aber nicht zu den Spielern dieser WM, sondern jeweils über einen bei den Bauarbeiten zu den Stadien in der Wüste ums Leben gekommenen Arbeiter, die in Katar wie Sklaven gehalten worden waren. Der FIFA war das egal, Gianni Infantino, der dafür mehr als ordentlich bezahlt wurde, lobte sogar die „Fortschritte“, die Katar angeblich in diesem Zusammenhang gemacht hatte.

Und so wird es 2034 wieder eine Winter-WM in der Wüste geben, es werden wieder im Nichts der Wüste Stadien von Gastarbeitern gebaut werden, die wiederum aus Ländern wie Bangladesh, Nepal oder Indien „importiert“ werden und von denen wiederum viele ihr Leben in Saudi-Arabien verlieren werden. Allerdings dürfte 2034 die WM nicht wie 2022 kurz vor Weihnachten stattfinden, sondern eher danach, denn 2034 endet der Ramadan erst am 10. Dezember und folglich kann das vierwöchige Turnier nicht vor Weihnachten stattfinden.

Dass die Sportverbände, in allererster Linie die FIFA, Ländern wie Katar oder Saudi-Arabien ein „Whitewashing“ durch die Ausrichtung planetarer Veranstaltungen ermöglichen, wischt das ewige Narrativ der FIFA, man solle „Sport und Politik nicht vermischen“, einfach vom Tisch. Stattdessen könnte die Losung Infantinos lauten: „FIFA – wir machen jeden Dreck mit, wenn wir nur teuer genug bezahlt werden“. Da lächelt man heute über einen Sepp Blatter, der früher in den Nächten vor den Abstimmungen zur Vergabe der WMs durch die Gänge eines Zürcher Luxushotels huschte und prall gefüllte Umschläge unter der Tür der Zimmer der Mitglieder des Exekutiv-Komitees durchschob. Die Summen, um die es heute geht, passen eben nicht mehr in einen Umschlag.

Ob FIFA, das Internationale Olympische Komitee oder auch andere Sportverbände – es geht überall um Korruption, Geld und Gefälligkeiten für Despoten. Es ist zwar noch eine Weile hin bis 2034, aber eines steht fest – Eurojournalist(e) wird auch diese WM von Anfang bis Ende boykottieren. Wenn man sich Infantino und seine Spießgesellen anschaut, die ihm dabei helfen, den Fußball nachhaltig zu einem Kommunikations-Element für die Bösewichter dieser Welt zu machen, vergeht einem die Lust an diesem Sport. Erinnern wir uns, dass 2018 die WM in Russland stattfand, wo der französische Präsident Macron gemeinsam mit Putin und Infantino den zweiten Titel für Frankreich bejubelte. Das alles fand vier Jahre nach der Annektierung der Krim durch Russland statt und weder die FIFA, noch die zahlreichen Staats- und Regierungschefs, die sich in Russland die Klinke in die Hand gaben, erwähnten diesen Vorläufer des heutigen Ukraine-Kriegs auch nur mit einem Wort.

Die FIFA hat sich mit dieser hochkorrupten Vergabe der WM 2034 nach Saudi-Arabien als Sportverband endgültig disqualifiziert. Aber warum sollten auch an der Spitze solcher Milliarden-Organisationen korrektere Leute sitzen als in den Ländern, denen sie solche Kommunikations-Highlights verkaufen?

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