Ab sofort muss alles dem Krieg untergeordnet werden

Die NATO startet ein Aufrüstungs-Programm, das Europa seit dem II. Weltkrieg nicht erlebt hat. Schade, dass die Kriegstreiber das nicht aus eigener Tasche zahlen müssen.

Der Kriegsgeilheit der Weltenführer wie NATO-Chef Mark Rutte muss jetzt alles untergeordnet werden. Foto: Reinis Inkēns, Saeima / Wikimedia Commons / CCBYSA20

(KL) – Sie haben offensichtlich alle den Verstand verloren. Ein paar Hundert Spitzenpolitiker auf der internationalen Bühne treiben gerade die über 8 Milliarden Erdenbewohner in den III. Weltkrieg und kommen sich dabei auch noch großartig vor. Klar, sie riskieren ja auch nichts. Weder müssen sie finanziell für ihre Kriege gradestehen und persönlich müssen sie auch keinerlei Risiko eingehen – in Kriegen sterben immer nur diejenigen, die nicht für diese verantwortlich sind.

Beim Treffen der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel sorgte der amerikanische Verteidigungsminister Pete Hegseth dafür, dass alle Teilnehmer das von Washington verordnete Ziel von 5 % des BIP für Rüstungsausgaben abnickten. Noch nie wurde mehr in Rüstung investiert, und man muss schon sehr blauäugig sein um nicht zu verstehen, dass die USA dies nicht etwa zur Sicherheit Europas vorgeben, sondern um als größter Waffenexporteur der Welt ihre Tötungsprodukte in die ganze Welt liefern zu können. Nachdem Donald Trump bei jeder sich bietenden Gelegenheit wiederholt, dass ihm Europa und die Europäer egal sind, geht es also jetzt nur noch um „Deals“. Erstaunlich ist nur, dass die Europäer trotz aller Zwischenfälle weiterhin den Amerikanern hinterher schleimen, immer in der längst enttäuschten Hoffnung, die USA würden für Frieden und Sicherheit sorgen. Nur, das tun sie nicht, denn die Amerikaner interessiert unter Trump nur ein Land – die Vereinigten Staaten von Nordamerika, die von einer Bande krimineller Clowns gemanagt werden, deren politische Amokläufe längst Auswirkungen in der ganzen Welt haben.

5 % vom Bruttoinlandsprodukt. Für Waffen. Aber wie viel sind 5 % vom Bruttoinlandsprodukt? Für Deutschland hat der frühere Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerechnet, dass es sich jährlich um 200 Milliarden Euro handeln würde. Nur für Deutschland. Wenn man nun die Bruttoinlandsprodukte aller NATO-Mitgliedsstaaten zusammenrechnet, dann versteht man, warum Waffen-Dealer USA so erpicht darauf ist, dass alle ihren Familienschmuck in Waffen investieren. Dass aus Frankreich und Deutschland kein Widerspruch zu hören ist, das ist auch klar – die beiden Länder stehen auf Platz 3 und 4 der größten Waffenexporteure der Welt und die Rüstungslobbys in diesen Ländern ist stärker, als es die Friedensbewegung je war.

Ja, aber Putin!“, ist das Argument der internationalen Waffen-Narren, deren „Experten“ uns heute schon vorrechnen, dass Putin spätestens 2029 den ganzen Westen angreifen will. Dass Putin dazu weder die Mittel, noch einen echten Grund hat, spielt keine Rolle, denn der Kriegswahn breitet sich immer weiter aus. Für rationale Argumente ist da kein Platz mehr.

Dass dieser neue Aufrüstungs-Wahnsinn der angegriffenen Ukraine nicht im Geringsten hilft, spielt auch kein Rolle, denn jetzt wollen alle Krieg, Krieg, Krieg. Nach Litauen ist jetzt auch Estland aus den Verträgen zur Ächtung von Anti-Personen-Minen ausgestiegen und jeder will der „Kriegstüchtigste“ sein.

Doch Waffen, das ist nun einmal in ihrer Natur, müssen verbraucht werden, damit man neue Waffen produzieren und verkaufen kann. Das gilt sowohl für die NATO, als auch für den Block Russland / BRICS+. Wie „abschreckend“ die westlichen Muskelspiele auf Putin wirken, das erleben wir seit über drei Jahren, doch das will niemand wahrhaben. Und wir werden diesen Krieg alleine schon aus wirtschaftlichen Gründen noch sehr lange weiter erleben.

Woher nehmen diese Leute nur die Gewissheit, dass wenn Russland die Ukraine vernichtet haben wird, der nächste Schritt ein Angriff auf ganz Europa sein soll? Mit was für Armeen? Mit was für Material? Seit über drei Jahren hat Russland alle Schwierigkeiten der Welt, rund 20 % des ukrainischen Territoriums gegen dessen tapfere Verteidiger zu halten. Mit welchen Soldaten will Russland gleichzeitig das eroberte ukrainische Territorium halten und Polen, die baltischen Staaten, Deutschland und alle anderen angreifen? Dass dies ein Ding der Unmöglichkeit für ein Land mit 140 Millionen Einwohnern ist, scheint den NATO-Mächtigen noch nicht aufgegangen zu sein.

An welcher Stelle will jetzt Deutschland seinen Haushalt umschichten, um jährlich für 200 Milliarden Euro Waffen zu kaufen? Wie immer wird es zunächst dort Einschnitte geben, wo am wenigsten Widerstand zu erwarten ist, also in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Infrastruktur und Kultur. In den anderen NATO-Ländern wird es nicht anders sein. Und wenn man dann schon alles Geld für Waffen verbraten hat, dann muss man diese auch benutzen, denn sonst hätte man ja keinen Grund, auch im nächsten Jahr wieder 200 Milliarden Euro für neue Waffen auf den Tisch zu legen. Das Ganze nennt sich dann „Kriegswirtschaft“ und führt uns schnurstracks in die Katastrophe, die letztlich ein paar Hundert Staatenlenker zu verantworten haben.

Nun gibt es auch bei uns viele, die der Ansicht sind, dass diese Aufrüstung unverzichtbar ist. Diesen Zeitgenossen sei noch einmal gesagt, dass diese Aufrüstung, die vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs durchgeführt wird, der Ukraine nicht helfen wird. Und wer weiterhin „mehr Krieg!“ schreit, der sollte sich auf den Weg an die ukrainische Front machen und dort einem alten deutschen Motto frönen – „Jeder Schuss ein Russ’“…

Das hört zwar jetzt niemand gerne, aber die ständig wiederholte „Bedrohung der NATO durch Russland“ entbehrt zumindest momentan jeder vernünftigen Grundlage. Abgesehen davon, dass Putin überhaupt nicht in der Lage wäre, die NATO anzugreifen, fehlt auch so etwas wie eine Motivation hierfür. Und dabei darf man nicht vergessen, dass Russland weiß, wieviele Ressourcen nötig sind, um ein einmal besetztes Territorium langfristig zu halten und zu kontrollieren. Am Ende ging den Russen sowohl in der DDR als auch in der Tschechoslowakei und anderen Ländern die Puste aus und sie zogen wieder ab. Warum sollte Russland also von der Ukraine aus ganz Europa angreifen?

Ganz schuldlos an dieser Entwicklung sind wir alle nicht. Denn immerhin wählen wir immer wieder die gleichen Politiker, die aufgrund ihrer persönlichen Ambitionen bereit sind, die Welt in den III. Weltkrieg zu stürzen. Wie Mark Rutte, der niederländische NATO-Chef, für den die Bezeichnung „Falke“ zu schwach ist. Ähnlich wie einige seiner Kollegen ist der Mann nur darauf aus, einen Platz in den Geschichtsbüchern zu finden. Ob man diese ganzen Akteure in ein paar Jahren auf einer Anklagebank wie in Nürnberg wiederfindet?

2 Kommentare zu Ab sofort muss alles dem Krieg untergeordnet werden

  1. Claus Börschig // 6. Juni 2025 um 8:23 // Antworten

    Sie sind sich wirklich sicher, dass Sie mit den von Ihnen öffentlich vertretenen Standpunkten und Wordings in Sachen “Kriegstreiber, Tötungsmaschinen, Ukraine, Gaza / Israel und, und, und” den richtigen Ton treffen und die Lage richtig einschätzen? Nur mal so am Rande.

    • Wer kann heute schon noch zu irgendetwas sicher sein? Ansonsten ja, eine 800 Milliarden schwere Aufrüstung in Waffen ist nichts anderes als der Ankauf von Tötungsmaschinen, was sonst? Ein Blick auf die Tagesaktualität sollte da doch schon ausreichen, um das zu verstehen. Ansonsten hält Sie nichts und niemand davon ab, Ihren argumentierten Standpunkt zu diesen Themen zu schreiben.

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