Abend für Abend – Topacts auf dem Freiburger ZMF

Heute Abend kommt mit Roger Cicero & Big Band einer der beliebtesten deutschen Sänger nach Freiburg.

Mit Roger Cicero tritt heute Abend die deutsche Antwort auf Frank Sinatra beim ZMF in Freiburg auf. Foto: Indrek Galetin / Wikimedia Commons

(PP) – Trotz Gewitter und Regen – das Freiburger Zeltmusikfestival lässt sich durch nichts beirren. Heute Abend wird das Publikum aus Freiburg und der ganzen Region einmal mehr die Qual der Wahl haben. Zwischen deutschsprachigem Swing und Soul und einer Saxophon-Nacht vom Feinsten.

Im Zirkuszelt tritt um 20 Uhr Roger Cicero auf, mit fettem Big Band Sound und einer Krooner-Stimme, die schon längst gelungene Ausflüge in die Welt des Jazz, des Souls, des Funks und des Pops macht. Der „deutsche Frank Sinatra“ hat ein einfaches, doch schwer umzusetzendes Ziel – er will sein Publikum unterhalten.

Mit seiner charismatischen Bühnenpräsenz wird ihm das auch in Freiburg gelingen, keine Frage. Es sei denn, man hat sich zuvor für eine Nacht der Saxophone entschieden. Die steigt nämlich parallel im Spiegelzelt.

Na ja, nicht nur Saxophon. Sondern auch Klarinette. Und zwar nicht irgendeine Klarinette, sondern die von Perry Robinson. Bereits zum 24. Mal ist Perry Robinson in Freiburg dabei und feiert dabei auch gleich seinen 75. Geburtstag. Zu dem er jede Menge Gäste auf die Bühne im Spiegelzelt eingeladen hat.

Perry Robinson, das ist ein Stück Jazzgeschichte auf der Bühne. Der Mann hat mit allen Größen gespielt, mit Dave Brubeck, mit Charlie Haden, mit Archie Shepp, wobei er immer über den Tellerrand des Jazz schaute, wie zum Beispiel in seiner Zusammenarbeit mit James Brown oder Pete Seeger.

In der Besetzung Perry Robinson (cl), Simon Nabatov (p), Ed Schuller (db) und Ernst Bier (dr) wird der große, alte Mann der Klarinette dem Nachwuchs (also allen, die jünger als 70 Jahre sind) zeigen, wo es lang geht.

Doch auch seine Gäste können sich sehen lassen. Zum Beispiel das Saxophontrio „Sax’n Hop“, die eine Vorliebe für eine spontane und leicht anarchistische Spielweise haben. Werner Englert, Matthias Stich und der nicht nur in Freiburg bekannte Mike Schweizer zeigen, was man mit drei Saxophonen so alles anstellen kann.

Dazu kommt die „Magnetband“, die Jazz mit HipHop, Funk und Elektro kreuzt. Frederik Heisler (Drums), Julian Knörzer (Beatbox), Florian Favre (Piano), Sebastian Scheipers (Gitarre), Emanuel Teschke (Bass), Simon Girard und Raphael Rosse (Trompete) stellen somit schon die nächste Entwicklungsstufe des Jazz dar.

Wem drei Saxophone gefallen haben, der mag vielleicht auch ein ganzes Dutzend. Die Freiburger Band „Les Saxofous“ beweisen, dass „Kunst“ von „können“ kommt, aber alles nichts zählt, wenn nicht eine archaische Freude an der Musik dabei ist. Die gerne mal etwas lauter ausfallen darf.

Und bevor dann die Augen zufallen, kommt die „Kapelle #3“, ein Rohdiamant unter den Kölner Skabands. Wer Ska sagt, muss auch bereit zum Tanzen sein, egal wie spät es ist. Aber dafür ist das Freiburger Publikum abgehärtet genug…

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