Alle Kunden sind gleich. Aber manche sind gleicher als andere.

Eine Studie der amerikanischen Northeastern University zeigt, dass viele Online-Händler ganz unterschiedliche Preise praktizieren – je nachdem, mit was für einem Gerät sich der Kunde einloggt.

Solche Cookies mag jeder. Aber nicht jene, anhand derer die Online-Händler ihre Angebote und Preise individuell gestalten. Foto: Sujit Kumar / Wikimedia Commons / GFDL

(KL) – Jetzt, in der Vorweihnachtszeit, steht alle Welt auf Plätzchen. Bredele, wie man bei uns sagt. Cookies, wie die englischsprachige Welt sie nennt. Allerdings gibt es Cookies, die für den Verbraucher teurer sind als andere. Denn wie Forscher der Northeastern University herausgefunden haben, gelten im Internet angebotene Preise nicht etwa für jeden, sondern nur für jeden einzeln. Hier zeigt sich, wozu die Datensammelwut der Unternehmen dient – zur Erstellung höchst persönlicher Nutzer- und Verbraucherprofile.

Besonders teuer scheint es zu sein, wenn man Apple-Geräte nutzt. Die auf diesen Geräten installierten Cookies führen beispielsweise dazu, dass man bei der Suche nach Reisen überproportional viele teure Hotels angeboten bekommt. Erstaunlich – die Angebote, die Nutzer von Mac-Geräten erhalten, sind laut der Studie bis zu 30 % teurer als diejenigen, die auf einer Windows-Oberfläche landen.

Die amerikanischen Forscher untersuchten 10 große Online-Shops führender Anbieter und mehrere Reiseportale, wobei sie verschiedene Endgeräte und Betriebssysteme verwendeten. Die Ergebnisse waren erstaunlich – die gleichen Anfragen führten, je nach verwendeter Technik, zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen und Preisangeboten.

Die Algorithmen, die berechnen, was für Angebote Nutzer angezeigt bekommen, basieren auf dem früheren Surfverhalten der Nutzer. Womit dann wohl endgültig der „gläserne Verbraucher“ zur Wirklichkeit wird. Natürlich zum Nachteil der Nutzer, die über die Werbe- und Informationsangebote massiv manipuliert werden.

Einige der Anbieter, die darauf angesprochen wurden, ob sie solche Praktiken anwenden, deklarierten flugs diese Praxis zum „Test“ um – abstreiten wollte niemand offiziell, dass dies eine gängige Praxis ist.

Die Spuren, die wir im Internet hinterlassen, sind weitaus umfangreicher, als wir selber ahnen. Man sollte sich diese Studie der Northeastern University einmal durchlesen (HIER KLICKEN, in englischer Sprache) – um zu verstehen, wie weit wir mittlerweile schon unter der Kontrolle von „Big Brother“ stehen…

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