Alles an diesem Gefangenenaustausch ist seltsam

Freudenfeiern schwer bewaffneter Terroristen in einem Gaza, das gar nicht so sehr völkergemordet aussieht, und die weitere Verhöhnung der Geiseln...

Dass Israel alles daran setzt, die Geiseln heimzuholen, ist klar. Der Preis dafür ist sehr hoch. Foto: Chenspec / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Wie lange der Waffenstillstand in Gaza halten wird, steht in den Sternen. Doch wenn die Terroristen der Hamas so mit diesem Waffenstillstand weitermachen, wie sie ihn begonnen haben, könnte er auch sehr schnell wieder vorbei sein. Denn statt den Gefangenenaustausch zwischen der Hamas und Israel mit einem Minimum an Ruhe und Würde abzuwickeln, nutzen die schwer bewaffneten Terroristen auch diese Situation, um die Geiseln weiter zu verhöhnen und ihren „Sieg“ mit einer freudentaumelnden Bevölkerung zu feiern. Leider können sie das auch, denn mit der Unterstützung weiter Teile der internationalen Linken ist Terror heute ein akzeptiertes Mittel der Politik und Terroristen sind in den Augen dieser verblendeten Hamas-Unterstützer moderne Helden. Ob Israel das weiter erduldet, wenn die ersten ermordeten Geiseln übergeben werden, ist fraglich.

Natürlich freut man sich über jede lebende Geisel, die den Händen dieser barbarischen Terroristen entronnen ist, doch der tröpfchenweise Austausch von 3 Geiseln gegen Hunderte verurteilte Palästinenser, von denen viele jetzt wieder die Reihen der Terroristen verstärken werden, hinterlässt einen bitteren Geschmack. Dabei zeigen die Bilder vom Abtransport der israelischen Geiseln aus Gaza, dass das Gerede vom „Völkermord“ in Gaza schlicht und ergreifend nicht stimmt und dass die internationale Linke und die Greta Thunberg-Generation der Terror-Propaganda der Hamas auf dem Leim gegangen ist.

Während Israel mehr als schmerzhafte Zugeständnisse machen musste, um zu versuchen, möglichst viele der seit dem 7. Oktober 2023 festgehaltenen Geiseln nach Hause zu bringen, nutzt die Hamas die Gelegenheit, um einerseits ihre Reihen mit den nun freigelassenen Kämpfern zu stärken und um sich andererseits über wieder geöffnete humanitäre Grenzen mit Waffen auszustatten, um dann wieder ihren eigenen genozidären Kampf gegen Israel aufzunehmen.

Dass Israel zu keinem Zeitpunkt, im Gegensatz zu der terroristischen „Achse des Widerstands“ genozidäre Pläne für Gaza hatte, erkennt man daran, dass sich Israel entschieden hat, mit mörderischen Terroristen zu verhandeln, statt Gaza komplett auszuradieren, was militärisch durchaus eine Option war. Offenbar liegt das Leben der palästinensischen Zivilbevölkerung Israel mehr am Herzen als der Hamas, die seit anderthalb Jahren diese Bevölkerung in Geiselhaft hält und opfert. Dass in diesem Zusammenhang Teile der internationalen Linken Terrorismus als akzeptierte Handlungsform adeln und Terroristen zu Helden hochstilisieren, wird man in Zukunft weiterhin teuer bezahlen, denn die Nachricht an die Terroristen ist klar – je barbarischer ihr vorgeht, desto höher stehen eure Chancen, mit Terror Erfolg zu haben.

Und nun werden die Terroristen in den nächsten Wochen weiter Israel am Nasenring durch die Manege führen, ab und zu drei Geiseln freilassen und im Gegenzug mit immer neuen Forderungen antreten, so, wie sie es auch im Vorfeld dieser Waffenruhe getan haben, die aufgrund abstruser Verhaltensweisen der Terroristen erst mit Stunden Verspätung in Kraft treten konnte.

Das martialische Auftreten der Terroristen bei der Abfahrt der drei freigelassenen Geiseln ist ein klares Zeichen, dass die Hamas noch nicht am Ende ist, dass sie keinesfalls eine politische Lösung suchen wird, sondern jetzt zynisch die Geiseln zum höchstmöglichen Preis austauscht, mit dem Ziel, ihren genozidären Kampf gegen Israel möglichst schnell wieder aufzunehmen. Doch sollte sich die Hamas nicht täuschen – ihre Partner und Waffenbrüder der Hisbollah, der Huthis und der iranischen Milizen sind ebenso geschwächt wie die Hamas selbst und sollten die Angriffe auf Israel trotz des Waffenstillstands wieder aufflammen, dürfte es dann keine Schonung für Gaza und die Terroristen mehr geben.

So groß die Freude über die Freilassung von drei unschuldigen Geiseln auch ist, so groß ist auch die Sorge, dass diese Waffenruhe nur von kurzer Dauer ist und dass der Terror schon bald wieder losgeht. Die Verantwortung für das, was dann passieren wird, trägt wie schon am 7. Oktober 2023 einzig und alleine die Terror-Organisation Hamas.

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