Am Sonntag in Georgien bitte nicht so arrogant…
Martin Wagner hat in Kaiserslautern eine flott spielende australische und eine etwas arrogant wirkende deutsche Mannschaft beobachtet.
(MAWA/KL) – 2:2 gegen Australien? Mit so einem Ergebnis der „Socoroos“ beim Weltmeister hatte wohl niemand gerechnet. Klar, vier Tage vor dem EM-Qualifikationsspiel der deutschen Mannschaft in Georgien wollte Jogi Löw kein Risiko eingehen und ein paar Varianten testen, wie die berühmte Dreierkette, die aber zur Halbzeit schon Makulatur war. Für diese laufintensive Defensivtaktik, die theoretisch mehr Offensivkraft freisetzen soll, war die deutsche Abwehr nicht stabil genug. Auch, wenn man Sonntag in Georgien ein anderes Team auf dem Platz stehen wird, stimmte die Einstellung im deutschen Team nicht zu 100 %.
Die Australier spielten am oberen Ende dessen, was sie spielen können. Frecher, flotter Konterfußball, mutige Abschlüsse und was hatten die „Aussies“ schon zu verlieren? Gegen den Weltmeister kann es kein schlechtes Ergebnis geben – die Gegner von Jogis Buben können eigentlich nur gut aussehen. Was man seit der WM ja auch immer wieder gesehen hat. Doch der Abstand der „kleinen“ Teams zu den Topteams ist so gering geworden, dass auch ein Weltmeister richtig Gas geben muss, um gegen ein Team wie Australien zu bestehen.
Wenn da auch nur ein wenig die Konzentration fehlt, wenn man körperlich und geistig nicht zu 100 % dabei ist, wie die gesamte deutsche Abwehr beim 1:1-Ausgleich der Australier, dann sieht auch ein Weltmeister schlecht aus.
Schade, dass die deutsche Mannschaft es nicht so gemacht hat wie die Spanier in den rund zehn Jahren, in denen sie den Weltfußball geprägt und dominiert haben – sie gingen mit 100 % in jedes einzelne Match und zeigten der Welt, dass sie nicht zu Unrecht Welt- oder Europameister waren. Deutschland hingegen experimentiert und liegt in der EM-Qualifikation aktuell auf Platz 3. Ein 2:2 gegen Australien wird keinem unserer Gegner in dieser Qualifikation richtig Angst einjagen…
Am Sonntag freuen wir uns auf den ersten Anzug der Nationalmannschaft. Mit einem Toni Kroos, einem Thomas Müller und einem Mats Hummels sollte es eigentlich gegen die Georgier besser laufen. Es ist höchste Zeit, dass unsere Mannschaft den anderen zeigt, dass Brasilien kein „Ausrutscher“ war, sondern dass wir zu Recht auf Platz 1 der FIFA-Weltrangliste stehen. Dazu gehört auch, dass sich die Ergänzungsspieler der Nationalmannschaft bei einem solchen Freundschaftsspiel wie in Kaiserslautern richtig einbringen und zeigen, dass man auf sie zählen kann. Das ist am Mittwoch eigentlich nur einem gelungen, der zuletzt immer wieder stark kritisiert wurde – Lukas Podolski, der eindrucksvoll zeigte, warum er für die Nationalmannschaft so wichtig ist.
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