Am Sonntag wählen gehen! Und mit „JA!“ stimmen!

170.000 wahlberechtigte Freiburger haben es in der Hand – wenn Sie am Sonntag zur Frage des Stadionneubaus mit „Ja!“ stimmen, kann sich der SC Freiburg langfristig als Werbeträger für die Stadt etablieren.

Die hier stimmen am Sonntag garantiert mit "Ja" - wir allerdings auch. Foto: Eurojournalist(e)

(KL) – Womit verbinden die Menschen den Begriff „Freiburg“? Klar – mit dem Schwarzwald, mit einer ökologischen Stadtentwicklung, mit der großen Uni und – dem SC Freiburg. Seit Jahren bringt der SC Freiburg der Stadt Sympathiepunkte und ist seit den 90er Jahren „der etwas andere Bundesligaverein“. Damit das auch langfristig so bleibt, braucht der Sportclub Freiburg ein neues Stadion. Ob er das bekommt, entscheiden am Sonntag, den 1. Februar, in einem beispielhaften partizipativen Verfahren die Bürgerinnen und Bürger der Stadt.

Natürlich wünschen wir uns als „Medienpartner Frankreich“, dass sich die Freiburger FÜR den Stadionneubau entscheiden. Denn dieser würde jede Menge Impulse in die Stadtentwicklung senden, die Innenstadt auch an Spieltagen entlasten, für Mehreinnahmen für den Sportclub sorgen und ganz nebenbei auch noch die Modernisierung und Erweiterung der Infrastrukturen in Freiburg-West fördern.

Die Argumente gegen den Stadionneubau erscheinen uns schwach. Klar, da sind die rund 80 Segelflieger, deren Standort am Flugplatz durch den Stadionneubau gefährdet wäre. Wobei es in der Region auch andere Flugplätze gibt und es stellt sich die Frage, ob die Interessen von 80 Anhängers eines solchen Sports tatsächlich höher zu bewerten sind als die Interessen von Zehntausenden Fußballfans. Als Segelfliegerhochbuch hat sich Freiburg auf jeden Fall noch nie positioniert.

Und ja, die Magergrasflächen, die zubetoniert werden. Das Magergras. Wo sich auch irgendwelche Beißzecken tummeln, deren Schutz offenbar enorm wichtig ist (außer, man wird von ihnen gebissen). Und ja, die Anwohner im Wolfswinkel fürchten um den Wert ihrer Immobilien, wobei völlig unklar ist, warum der Wert ihrer Immobilien sinken sollte, wenn in der Nachbarschaft eine hochmoderne Sportarena entsteht.

Für die Finanzierung hat der Sportclub, getreu der Politik des immer noch im Gedächtnis der Freiburger lebendigen Achim Stocker, ein dickes Sparschwein angelegt. Vieles der Einnahmen aus den Transfers von Papiss Demba Cissé und Matthias Ginter ist in dieses Sparschwein gewandert. Eine regionale Brauerei will Geld investieren. Das Land hat das Portemonnaie aufgemacht. Das neue Stadion ist kein finanzieller Drahtseilakt, sondern gut kalkuliert, sauber geplant und passt zu Freiburg wie der Sportclub selbst.

Selbst Jogi Löw hat sich für den Neubau ausgesprochen, ebenso wie fast alle, die in irgendeiner Form mit dem Fußball in Deutschland zu tun haben. Wir haben das alte Dreisamstadion geliebt. Wir haben dort Stunden verlebt, die unvergessen sind und uns geprägt haben. Der erste Aufstieg der „Breisgau-Brasilianer“ in die Bundesliga. Das legendäre 5:1 gegen Bayern München. Abstiege, Aufstiege, Europacup-Abende – der Sportclub gehört zu Freiburg wie der Schauinsland und damit das so bleibt, möchten wir Sie ganz herzlich bitten, am Sonntag mal ins Wahllokal zu schlendern und Ihr Kreuzchen bei „Ja“ zu setzen. Das werden wir nämlich auch tun.

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