Antisemitismus made in Strasbourg

Am Wochenende hätte in Straßburg das israelische Filmfestival „Shalom Europa“ stattfinden sollen. Unter dem Druck pro-palästinensischer Vereine wurde das Festival abgesagt.

Die Absage dieses Filmfestivals unter dem Druck pro-palästinensischer Gruppen ist der Kniefall vor dem Antisemitismus. Foto: Organisatoren

(KL) – Die „Front gegen Israel“, bestehend aus Hamas, Hisbollah, Iran, Huthis und anderen hat also auch Straßburg erreicht. Die Absage des Festivals des israelischen Films „Shalom Europa“ ist ein politisch-moralischer Offenbarungseid, denn sie gibt denjenigen Recht, die ihren Hass und die Unterstützung terroristischer Akte auch nach Europa tragen. Dass bei diesem Festival auch Filme durchaus regimekritischer israelischer Regisseure gezeigt worden wären, interessiert nicht. Und der Antisemitismus kriecht unaufhaltsam durch unsere Städte und Länder und wieder einmal scheint sich die Welt darauf verständigt zu haben, dass Juden und die jüdische Kultur erst ausgeschaltet und dann verfolgt werden sollen. Doch dass dies ausgerechnet in der Europahauptstadt Straßburg passiert, der Stadt, die sich selbst für ihren Humanismus feiert, ist jämmerlich.

Die Vereine und Organisationen, die für diese Absage von „Shalom Europa“ verantwortlich sind, sollten künftig von allen öffentlichen Subventionen ausgeschlossen werden, denn es kann nicht Aufgabe der öffentlichen Hand sein, solche Hass-Strukturen zu finanzieren. Es handelt sich um das „Comité Palestine Unistras’“, „AES-Alternative Etudiante Strasbourg“, „Marches Palestine 67“, „Jeune Garde Strasbourg“, das „Collectif Palestine 67“ und das „Collectif Judéo-Arabe et citoyen pour la Palestine“.

Diese Absage und der Kniefall der Stadt vor den genannten Vereinen, ist der Ausdruck eines tief sitzenden Antisemitismus, der in einer Stadt überrascht, in der eine der größten jüdischen Gemeinden Europas lebt. Doch diese jüdische Gemeinschaft lebt seit geraumer Zeit in Angst und Schrecken, die jüdischen Schulen und Synagogen können nur deshalb noch funktionieren, weil sie von schwer bewaffneten Soldaten gesichert sind und diese Entwicklung ist dramatisch.

Dass pro-palästinensische Extremisten nun auch Kulturschaffende mit ihrem Hass verfolgen, ist nicht hinnehmbar. Denn auch diese Absage reiht sich in immer zahlreichere antisemitische Akte ein, die inzwischen überall in Europa stattfinden und gegen die sich auch die „Hauptstadt des Humanismus“ nicht einmal im Ansatz wehrt. Man unterwirft sich den Extremisten und macht somit aus diesem Antisemitismus die neue „Normalität“. Als ob wir das alles nicht schon einmal gehabt hätten.

Niemand spricht mehr von den wenigen noch lebenden Geiseln des 7. Oktober, die von der Hamas unter dem Beifall eines Teils einer verstörten Linken entführt, gefoltert, vergewaltigt und getötet wurden und werden. Dass die Hamas bisher jeden humanitären Vorschlag verschiedener Länder abgelehnt hat, da sie überhaupt kein Interesse daran hat, die Lage der Bevölkerung in Gaza zu verbessern, wird ebenfalls nicht mehr erwähnt – man hat sich stillschweigend darauf verständigt, dass der barbarische Terror der Hamas ein „nobler Freiheitskampf“ ist und dass die offen geäußerten genozidären Pläne dieser „Front gegen Israel“ in Ordnung wären.

Die Absage von „Shalom Europa“ muss eine Debatte in Straßburg zur Folge haben, denn es ist nicht hinnehmbar, dass Vereine wie die genannten (und es gibt noch mehr solcher Vereine) den Antisemitismus in Straßburg zu einer Alltäglichkeit machen.

Was kommt als nächstes? Eine Jubelfeier am 7. Oktober um den Hamas-Terror zu ehren? Aber wer akzeptiert, dass Kultur von Extremisten reguliert und entweder erlaubt oder verboten wird, der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Und steuert mit seiner Stadt in sehr gefährliches Fahrwasser.

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