Aschermittwoch. Alles ist vorbei. Nur nicht am Oberrhein.

Während in allen Faschingshochburgen die Straßen gefegt und die Menschen langsam wieder nüchtern werden, wartet noch der Höhepunkt der alemannischen Fastnacht am Oberrhein – der Basler Morgenstreich!

Von der Basler Fastnacht gibt es nur solche etwas verwackelten Bilder. Normal - es ist ja auch stockdunkel beim Basler Morgenstreich. Foto: Anirvan04 / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(WB) – Am Aschermittwoch ist alles vorbei, seufzen die Narren im Faschingsland. Ab diesem Tag soll gefastet werden, man setzt auf Reinigung des Körpers und der Seele. Warum nicht – immerhin ist das so eine Art „christlicher Ramadan“; also etwas, was uns mit den anderen großen Religionen verbindet. Nur am Oberrhein gibt es einen Nachschlag. Und nicht den geringsten: Denn ab Montag, den 23. Februar, steht noch die Basler Fastnacht mit ihrem weltberühmten Morgenstreich an.

Der Morgenstreich ist die wohl seltsamste Veranstaltung des Faschings. Mitten in der Nacht gehen in Basel alle Lichter aus und die Stadt ist in ein gespenstisches Dunkel getaucht. Und zwar richtig dunkel. Pechschwarze Nacht. Pünktlich um 4 Uhr morgens gehen dann die Umzüge der „Cliquen“ los, der Faschingsvereine der Stadt, die große, von innen beleuchtete Objekte tragen, die „Sujets“, auf denen die Lokalpolitik verkohlt wird. Begleitet werden diese Züge, die sich durch die ganze Innenstadt bewegen und es trotz der nächtlichen Anarchie schaffe, sich nicht permanent über den Haufen zu rennen, von Musikzügen, in denen nur Trommeln und Pikkoloflöten die immer gleichen, monotonen Melodien spielen. Das Ganze in einer Atmosphäre, die sich zwischen Irreal und ganz woanders bewegt – weder witzig, noch betrunken-überbordend, sondern fast würdig.

Bei Tagesanbruch ändert sich das allerdings. Dann strömt alles in die vielen Beizen, um sich dort gemütlich volllaufen zu lassen und die berühmte Basler Mehlsuppe zu genießen. Genau. Mehlsuppe. Was zunächst eklig klingt, ist überraschenderweise ziemlich lecker. Dazu gibt es die einmalige Stimmung der Basler Fastnacht, die von Offenheit, Gastfreundschaft und guter Laune geprägt ist. Ein Ereignis, das selbst eingefleischte Faschingsmuffel unbedingt einmal mitgemacht haben müssen.

Die Bahn setzt (vorausgesetzt, die GDL streikt am nächsten Wochenende nicht, das wäre seelische Grausamkeit…) Sonderzüge nach Basel ein. Der erste fährt um 1:35 Uhr in Offenburg ab und kommt nach Stopps in Lahr, Herbolzheim, Kenzingen, Emmendingen, Denzlingen, Freiburg und Müllheim um 3:04 Uhr in Basel an. Rechtzeitig, um das Spektakel um 4 Uhr in der Innenstadt zu erreichen. Ein weiterer Zug fährt um 2:32 Uhr in Freiburg ab und erreicht ohne Zwischenstopp Basel um 3:15 Uhr. Zurück gibt’s ebenfalls Sonderzüge, doch wann die abfahren, dürfte den Morgenstreichlern zu diesem Zeitpunkt schon relativ egal sein… Wen’s dennoch interessiert, der kann sich auf der Site der Bahn erkundigen.

Also – nicht am Ende des Faschings verzweifeln, sondern sich auf den „Nachschlag“ in Basel freuen!

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste