Auf Racing kommt eine schwere Saison zu…
Nun hat der Racing Club de Strasbourg also einen neuen Trainer, den Briten Liam Rosenior, der hierzulande ziemlich unbekannt ist. Der erste Test ging schon mal in die Hose.

(KL) – Der Racing Club de Strasbourg hat also einen neuen Trainer, Liam Rosenior, der bislang weder in seiner Karriere als Spieler, noch als Trainer besondere Erfolge feiern konnte. Der wichtigste Grund für die Verpflichtung des 40jährigen ist wohl seine Staatsangehörigkeit, denn für den Investor, die Vereinsführung des FC Chelsea und von Racing war entscheidend, einen britischen Trainer zu verpflichten, der die Brücke zwischen Chelsea und Racing schlägt, um den Wechsel von in Chelseas Farmteam Racing Club de Strasbourg getesteten Talenten zu erleichtern. Der „Kindergarten-Kader“ von Racing dürfte dem neuen Trainer allerdings mehr Kopfzerbrechen als Freude bereiten.
Der erste Test unter Leitung des neuen Trainers ging beim Zweitligisten Karlsruher SC böse in die Hose – die Racing-Kicker verloren sang- und klanglos 1:4 und es zeigte sich, dass speziell das Abwehrverhalten der Straßburger Nachwuchskicker alles andere als erstligatauglich ist. Immerhin, anders als im letzten Jahr, als die Vereinsführung noch vom „Mitmischen um die europäischen Plätze“ schwadroniert hatte, ist in der Saison 2024/25 zumindest klar, dass es nur ein Saisonziel geben kann – den Klassenerhalt und dabei muss man hoffen, dass es noch ein paar andere Teams geben wird, die auch nicht optimal aufgestellt sind.
Im Grunde hat sich diese Entwicklung abgezeichnet, in dem Moment, als Racing an BlueCo verkauft wurde, den US-Investor, der bereits eine Menge Geld in den FC Chelsea investiert hat. Dass die Priorität dieses Investments beim Londoner Nobelclub und nicht im Elsass liegt, war klar. Daher ist es auch kein Wunder, dass Racing nun einen 18jährigen nach dem anderen verpflichtet, die alle in der 1. französischen Liga Wettkampferfahrung sammeln sollen und diejenigen Spieler, die sich dabei zeigen können, sind dann schon auf dem Sprung nach Chelsea. Es wird viele Jahre dauern, bis die Fans von Racing wieder ein erfahrenes Team sehen werden, das eingespielt ist und auf junge und erfahrene Spieler setzen kann. Das gibt das BlueCo-Geschäftsmodell nämlich nicht her.
Für die treuen Racing-Fans, die dem Verein all die langen Jahre nach dem Zwangsabstieg die Treue auf dem langen Weg aus der 5. Liga zurück in die Elite des französischen Fußballs gehalten haben, ist diese Entwicklung eine riesige Enttäuschung und Liam Rosenior wird einen schweren Stand haben. Wie er damit umgeht, wird man sehen, doch bislang war ihm weder als Spieler, noch als Trainer viel Erfolg beschieden. Ob sich das bei Racing ändert, ist fraglich und setzt ein kleines Wunder voraus. Also, statt Europa wieder der Kampf gegen den Absturz in Liga 2, was BlueCo ziemlich egal sein dürfte, den elsässischen Fans allerdings nicht. Doch im großen Geldzirkus Fußball zählt ohnehin nicht, was die Fans wollen – es geht um „Shareholder Value“ und sonst nichts. Schade. Aber wer „richtigen“ Fußball sehen will, der kann ja sonntags bei den Amateuren zuschauen, dort, wo sich weniger begabte Kicker die Lunge aus dem Leib rennen und ihr Trikot vollschwitzen, ohne dafür Millionen zu kassieren. Wie lange die Racing-Fans unter diesen Umständen dann das neue Stadion füllen werden, wird man auch abwarten müssen…
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