Australian Open in Straßburg

Das Tennisturnier „Internationaux de Strasbourg“ gilt für die Damen als Vorbereitungsturnier für den Grand-Slam Roland-Garros von Paris. In diesem Jahr schienen es allerdings eher die australischen Meisterschaften gewesen zu sein.

Sam Stosur gewann das rein australische Finale in Straßburg. Foto: Chryslène Caillaud / Internationaux de Strasbourg

(Von Michael Magercord) – Australian Open oder was? Das Finale der Internationaux de Strasbourg bestritten die beiden australischen Spielerinnen Daria Gavrilova und die Turniersiegerin von 2015 Samantha Stosur. Nach einer spannenden Dreisatz-Partie konnte die vormalige Titelträgerin nochmals in Straßburg triumphieren.

Das Straßburger Damentennis-Turnier gilt für viele Spielerinnen als Vorbereitungsturnier für den Grand-Slam von Roland-Garros, der am Sonntag mit den Qualifikationsrunden begonnen hat. Birgt das Ergebnis also schon Hinweise auf die Resultate in Paris? Sicher nicht auf die Siegerlisten, denn im Elsass war die auf Nummer eins gesetzte Spielerin die Weltranglisten elfte, die Dänin Caroline Wozniacky, die allerdings schon in ersten Runde verletzungsbedingt aufgeben musste.

Aber auf die Erfolg versprechende Spielweise im Damentennis lassen sich durch Rückschlüsse ziehen. Durchgesetzt haben sich nämlich letztlich die kraftvollen Spielerinnen, die den Ball lange von der Grundlinie aus im Spiel halten können, während die spielerische Finesse oft von jenen Spielerinnen gezeigt wurde, die schließlich als Verliererinnen vom Platz gehen mussten.

So etwa Krystina Pliskova, Zwillingsschwester der auf Platz drei der Weltrangliste stehenden Karolina. Die baumlange und gertenschlanke Tschechin zeigte immer wieder überraschende Stopps und unterschnittene Bälle, allerdings auch oft in Situationen, die dann den Gegnerinnen zu einem harten Schmetterball nutzen konnten.

Trotzdem war wohl ihr Viertelfinalspiel gegen die Französin Caroline Gracia einer der spielerischen Höhepunkte des Turniers, auch wenn die Vorjahressiegerin aus Saint-Germain-en-Laye mit ihrem sicheren und druckvollen Grundlinienspiel letztlich ins Halbfinale vordringen konnte, wo die beste Französin dann allerdings an Daria Gavrilova scheiterte.

Das Finale des Turniers wurde schließlich vom druckvollen Spiel aus Down under beherrscht – und zwar sowohl im Einzel als auch im Doppel. Dort nämlich sicherten sich die beiden Kraftpakete aus Australien, Ashleigh Barty und Casey Dellacqua, den Titel gegen die auf eins gesetzten Chinesinnen Hao-Ching Chan und Yung-Jan Chan.

Kleinere, aber trotzdem hoch bewertete Turniere wie das in Straßburg bieten auch immer unbekannteren Spielerinnen die Möglichkeit, sich zu präsentieren und vor allem Weltranglistenpunkte zu sammeln. Besonders gut genutzt hat diese Chance die Französin Amandine Hesse, die es immerhin bis ins Achtelfinale geschafft hatte, wo sie gegen die spätere Halbfinalistin Shuai Peng aus China scheiterte. Mutmacher aber war das Turnier für sie allemal und wer weiß, vielleicht gibt es schon im nächsten Jahr ein längeres Wiedersehen mit der 24-Jährigen im Elsass.

Straßburg hat mit den Internationaux der WTA jedenfalls einen alljährlichen Sporthöhepunkt im Mai, der an Sporthöhepunkten in diesem Jahr allerdings auch so schon besonders reich war: Racing Strasbourg ist in die erste französische Fußballliga aufgestiegen und SIG kämpft weiterhin um die französische Meisterschaft des Basketballs, wo am Dienstag und Donnerstag in der heimischen Rhenus-Halle die ersten beiden Play-Off-Halbfinalpartien gegen den auswärtsstarken Überraschungssieger über Monaco, die ASVEL aus Villeurbain bei Lyon, auf dem Programm stehen.

Ergebnisse der Internationaux de Strasbourg unter: www.internationaux-strasbourg.fr

SIG – ASVEL-Villeurbain (Basketball)
DI, 30. Mai um 20.30 Uhr und DO, 1. Juni um 20.45 Uhr
Info und Tickets unter: www.sigstrasbourg.fr

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