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Heute vor 204 Jahren starb Adrien Lezay-Marnésia, der einstmals Präfekt des Departements Bas-Rhin war. Tragisch – auch Helden sind nicht vor blöden Unfällen gefeit...

Heute jährt sich zum 204. Mal der Todestag von Adrien Lezay-Marnésia. Von wem? Einfach nachlesen... Foto: Eurojournalist(e) / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Der Mann gehört zur Geschichte des Elsass, auch wenn er gar kein Elsässer war. 1769 in Moutonne (Jura) geboren, zählte er unter Napoleon Bonaparte zu den großen Reformern, dessen Arbeit Spuren im Elsass hinterließ; die heute noch sichtbar sind. Das ändert allerdings nichts daran, dass sein Ende eher nicht so sehr in den Geschichtsbüchern erwähnt wird.

Während der Französischen Revolution flüchtete der Adlige in die Schweiz und kam erst zurück nach Frankreich, nachdem Napoleon die Macht ergriffen hatte. Dieser schickte ihn als Diplomaten nach Ungarn, bevor er 1806 Präfekt des damaligen Departements Rhin-Moselle und 1810 Präfekt des Departements Bas-Rhin wurde.

Seine Arbeit trug in der Tat Früchte. Er verbesserte ganz im Sinne Napoleons das Straßenwesen und führte tatsächlich Sitzbänke entlang der Straßen ein, auf denen sich Wanderer und Spaziergänger ausruhen konnten. Er richtete ein Gesundheitswesen ein, das für damalige Zeiten revolutionär war, mit Kantonalsärzten, die unter anderem dafür verantwortlich waren, dass die Menschen geimpft wurden. Die Biertrinker und Raucher werden sich dankbar daran erinnern, dass er den Anbau von Tabak und Hopfen im Elsass förderte, ebenso wie den der Zuckerrübe. Und last, but not least gründete Adrien Lezay-Marnésia eine „Ecole Normale“, also eine Schule, in der Lehrer ausgebildet wurden. Keine schlechte Bilanz.

Doch dann kam der 9. Oktober 1814. Gemeinsam mit seinen Begleitern wollte Adrien Lezay-Marnésia von Haguenau nach Brumath reiten, doch beim Durchreiten eines Tores passierte ihm das, was gelegentlich LKWs beim Durchfahren von Unterführungen passiert: Er schätzte die Höhe des Tores falsch ein und blieb mit dem Kopf an der oberen Mauer hängen. Oder anders gesagt, er klatschte gegen die Mauer und verblich.

Allerdings wird sein Andenken bis heute im Elsass geehrte. Nicht nur, dass es eine Mittelschule gibt, die nach ihm benannt wurde, nein, gleich neben dem Platz der Republik in Straßburg steht seine Statue, den Blick fest auf die gegenüberliegende Präfektur gerichtet und überdauert so die Jahrhunderte. Und ab und zu, beispielsweise heute, erinnert sich jemand an Adrien Lezay-Marnésia, dessen Ende wie ein Plädoyer für das Tragen von Helmen auf Pferden und Fahrrädern ist. Möge er in Frieden ruhen.

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