Basel – alles im grünen Bereich

Erst beschliesst der Basler Stadtrat eine millionenschwere Steuerrückzahlung für seine Bürger und nun stimmen die Basler für einen 40-Millionen-Kredit für den European Song Contest.

Alles wegen ihm – nach dem Erfolg des Schweizer Künstlers „Nemo“ in Malmö findet die nächste Ausgabe des ESC in Basel statt. Foto: Arkland / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Allerorts sind die Kassen leer, nur nicht in Basel. Nachdem der Stadtrat eine hohe Steuer-Rückvergütung für seine Bürger beschlossen hat, sind nun auch 40 Millionen Franken für die Ausrichtung der nächsten Ausgabe des European Song Contest (ESC) drin. Dafür stimmten zumindest zwei Drittel der Basler bei einer entsprechenden Volksabstimmung. Erstaunlich, dass es der Stadt am Rheinknie finanziell so gut geht!

Nachdem bei der letzten Ausgabe des ESC der Schweizer Künstler „Nemo“ gewonnen hatte, ist bei der kommenden Ausgabe die Schweiz das Ausrichterland. Für die Austragung hatten sich mehrere Städte in der Schweiz beworben, Bern/Biel, Zürich und Genf, doch mit ihrer Bewerbung unter dem Titel „Crossing Borders“ hatte die Stadt Basel den Zuschlag erhalten. Doch so ganz ohne Proteste ging das nicht über die Bühne.

So hatte die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU), eine Kleinpartei, die konservative und christliche Werte vertritt, eine Unterschriftenaktion durchgeführt, um die als „Propaganda-Plattform für homosexuelle und nicht-binäre Menschen, die Satanismus und Okkultismus fördert“ bezeichnete Veranstaltung zu verhindern. Da 4000 Unterschriften zusammenkamen, wurde per Volksabstimmung entschieden und bei dieser sprachen sich 66,6 % der Basler für die Durchführung der Veranstaltung und den erforderlichen 40-Millionen-Kredit aus.

Der ESC als satanische Plattform? Nun sind viele der Beiträge beim ESC zwar teuflisch schlecht, aber das macht aus diesem Wettbewerb noch keine satanistische Plattform… befanden die zwei Drittel der Basler, die für die Austragung des ESC in der Stadt gestimmt haben.

Und so wird Basel 2025 Gastgeber des European Song Contest, was für die Stadt sicherlich ein gutes Stadtmarketing darstellt und Basel ein paar Tage lang in den Mittelpunkt des weltweiten Interesses rücken wird.

Dass nicht jeder Fan dieser Veranstaltung ist, kann man nachvollziehen. Für diejenigen, die im ESC eine „satanische Plattform“ sehen, ein pragmatischer Tipp: Einfach im Mai 2025 nicht den Fernseher einschalten, dann ist das Ganze auch schnell wieder vorbei…

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