Basketball: Der Final-Komplex der SIG – „nur“ Vizemeister

Zum dritten Mal in Folge verliert die SIG die Finalserie um den Titel des französischen Meisters im Basketball. Und irgendwie hat man das Gefühl, dass das nicht nötig war.

Die SIG verlor beide Spiele in der Halle Beaublanc in Limoges - und damit auch die Finalserie der PRO A. Foto: Fanacsp / Wikimedia Commons / CC0

(KL) – Die SIG kann alles, nur nicht Finale – zu diesem Schluss könnte man nach dem unglücklichen Ende der Finalserie der französischen PRO A kommen. Zum dritten Mal in Folge verliert die SIG die Finalserie der Play-Offs. Vor zwei Jahren zogen die Straßburger Basketballer gegen Nanterre den Kürzeren, letztes Jahr bereits gegen CSP Limoges und der Titelverteidiger zeigte auch in dieser Saison der SIG am Ende die Grenzen auf. Was dieses Jahr noch mehr weh tut als in den beiden Jahren zuvor – denn dieses Jahr hatte die SIG die reguläre Saison dominiert und als Spitzenreiter abgeschlossen und dazu auch noch den französischen Pokal und den Leaders Cup gewonnen.

Einer der beiden Spiele in Limoges hätte die SIG gewinnen müssen, um am Dienstag das Mega-Finale im Straßburger Rhenus spielen zu können. Doch es sollte nicht sein. Nachdem bereits das Spiel am Donnerstag mit 59:71 in Limoges verloren ging, unterlag die SIG am Samstagabend 75:82, nachdem sie zur Pause noch mit vier Punkten geführt hatte. Waren es am Ende die Nerven oder doch das etwas größere Talent der Gegner aus Limoges?

Im Grunde wurden die Weichen bereits letzte Woche in Straßburg gestellt, als direkt das erste Spiel mit 68:70 verloren ging – dieses Break verteidigten die Titelverteidiger aus Limoges dann durch die ganze Serie. Zwar glichen die Straßburger durch das 66:52 in Spiel 2 noch einmal aus, doch in Limoges bekamen sie keinen Fuß mehr auf den Boden.

„Nur“ Vizemeister, das klingt hart. Immerhin hat die SIG ihrem begeisterten und begeisterungsfähigen Publikum eine Super-Saison geschenkt, mit zwei Titeln, doch der wichtigste Titel war zwar erneut greifbar, ging aber erneut nicht nach Straßburg. An der Ill wird man noch lange dieser verlorenen Chance hinterher trauern. Trainer Vincent Collet hatte völlig Recht, als er nach dem Spiel sagte „Wir hätten hier heute gewinnen können“, wobei er sich auf kleine Unkonzentriertheiten bezog, die den Straßburgern leider immer dann unterliefen, wenn es wichtig war.

Was den Straßburgern fehlt, ist ein Ausnahmespieler, wie ihn Limoges in der Person von Pooh Jeter in ihren Reihen hat. Der Amerikaner entschied das vierte Spiel praktisch im Alleingang, indem er ganz am Ende mit zwei Dreiern das Spiel noch für die Gastgeber drehte. So einen Spieler hat die SIG nicht. Wobei in der gesamten Saison die mannschaftliche Geschlossenheit der SIG eigentlich ihre Stärke war. War Diot nicht gut drauf, traf Traoré, spielte Traoré schlecht, hatte Campbell seinen großen Tag. Nur in der Finalserie schwang sich keiner der Straßburger Spieler zum „Leader“ auf, der sein Team mit nach vorne gerissen hätte.

Nun geht es darum, schnell die Wunden zu lecken und das Team für die neue Saison aufzubauen. Zwar wird Antoine Diot seine Karriere voraussichtlich beenden, andere Spieler werden den Verein verlassen, doch die neue Saison wird wieder großartig werden – die SIG spielt wieder auf europäischer Ebene und eines hat diese Saison ganz sicher bewiesen – Straßburg ist und bleibt eine Basketball-Stadt! Allez, la SIG!

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