Blindes Vertrauen in Terroristen
Frankreichs linksextreme LFI bezieht klar Stellung für die Hamas und verurteilt Israel für den angeblichen Anschlag auf ein Krankenhaus in Gaza. Langsam disqualifiziert sich LFI für die Zukunft.

(KL) – Während sich die Hinweise verdichten, dass der angebliche Anschlag auf ein Krankenhaus in Gaza kein Bombenangriff der israelischen Armee war, sondern von einer fehlgeleiteten Rakete der Hamas verursacht wurde, wissen es die Experten der linksextremen LFI (La France Insoumise) besser. Immerhin, so die Vertreterin der LFI Mathilde Panot, „ist die Version eines israelischen Angriffs die glaubwürdigste“, denn, so die selbsternannte Expertin, „die israelische Regierung hat schon in der Vergangenheit gelogen“. Dass dies bei der LFI zu blindem Vertrauen in die Aussagen einer mörderischen Terroristenbande führt, ist mehr als erstaunlich.
Ja, in Kriegen wird gelogen. In der Regel von beiden Seiten, wie wir es auch seit Februar 2022 in der Ukraine erleben. Dabei geht es am Ende kaum noch um den Wahrheitsgehalt der Aussagen, sondern darum, wer über welche Kommunikations-Kanäle das größere Publikum erreicht. So ist in der arabischen und moslemischen Welt ganz klar, dass Israel dieses Krankenhaus bombardiert und dabei rund 500 Menschen getötet hat, während man im Westen „weiß“, dass es sich um eine gebastelte und fehlgeleitete Rakete der Hamas handelte und dass es „lediglich“ einige Dutzend Opfer gab. Bei beiden Versionen ist es mittlerweile fast egal, was wirklich passiert ist, denn beide Seiten nutzen ihre eigene Kommunikation bereits als Rechtfertigung für nächste Schritte.
Wieso nun die LFI weiterhin kritiklos die Kommunikation einer Terror-Organisation übernimmt, hat wohl mit wahltaktischen Gründen zu tun, denn offenbar zielt LFI auf Wähler in den französischen Problemvierteln ab, die ansonsten gar nicht wählen gehen. Nur so ist zu erklären, dass eine weitere prominente Vertreterin der LFI, Danièle Obono, die Hamas als eine „von den internationalen Instanzen anerkannte Widerstands-Bewegung“ definiert. Das dies nicht stimmt, ist egal, denn, siehe oben, im Krieg wird eben gelogen.
Immerhin, Parteien wie die LFI sorgen gerade dafür, dass nicht nur das linke Zweckbündnis NUPES auseinanderbricht, denn die anderen Partner dieses Oppositionsbündnisses wie die PS oder die PCF werden nicht länger in einer Fraktion sitzen können, die sich begeistert auf die Seite einer Terrororganisation schlägt, sondern dazu sorgt die LFI auch dafür, dass bei den nächsten Wahlen das rechtsextreme Rassemblement National (RN) den Sieg einfährt.
Dass diese Vertreterinnen der LFI und ihr großer Führer Jean-Luc Mélenchon damit auch die Rechtfertigung für die sich intensivierenden antisemitischen Übergriffe (mehr als 200 in Frankreich seit dem 7. Oktober) und nun fast permanenten Bombendrohungen (am Mittwoch mussten in Frankreich nach solchen Drohungen 11 Flughäfen zeitweise evakuiert werden) liefert, ist der LFI egal.
Doch wer Terror legitimiert und sich kritiklos die Kommunikation einer Terror-Organisation zueigen macht, der hat in der Politik nicht mehr viel verloren. Die französischen Wählerinnen und Wähler werden das ähnlich sehen und die LFI hat damit ihren eigenen Absturz eingeläutet. Dass sich Frankreich politisch nun auf dem Weg nach Rechtsaußen befindet, daran gewöhnt man sich langsam.
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