Breaking News – es schneit im Winter!

Halb Europa steht Kopf – das Unglaubliche ist eingetreten: Es ist Winter, es ist kalt und es schneit. Ein sicheres Anzeichen dafür, dass nichts mehr so ist, wie es sein sollte.

Angesichts dieser unglaublichen Schneemengen wartet nun Paris auf die Evakuierung. Foto: Celette / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – In Frankreich ist der Notstand ausgebrochen. In der zentral-französischen Tiefebene sind, man schaudert ehrfürchtig, unglaubliche Schneemassen gefallen, die das Verkehrsnetz lahmgelegt haben und in der Folge zum Zusammenbruch des öffentlichen Lebens geführt haben. Die Fernseh-Teams sind vor Ort und berichten, mal atemlos, manchmal mit mitfühlend-belegter Stimme, von den Problemen vor Ort. Und niemand, aber wirklich niemand konnte damit rechnen, dass es im Monat Januar zu einer solchen Wetter-Katastrophe kommen konnte. 3 bis 7 cm Neuschnee sind aber auch ein Schicksalsschlag, den niemand auf dem Zettel hatte.

Wenn in Frankreich die N118 gesperrt wird, dann wird es brenzlig. Denn die N118 ist die große Nationalstraße, die den Südwesten und die Vorstadt „Les Ulis“ mit der Hauptstadt Paris verbindet. Und eben diese N118 war gestern in beide Richtungen gesperrt. Die fast 5 cm Neuschnee stellten die Straßenmeisterei vor unüberwindliche Probleme und da es zu zahlreichen Unfällen kam, da offenbar viele französische Autofahrer auf Schnee denken, dass man aufs Gas drücken sollte, um möglichst schnell nach Hause zu gelangen, kam auch die Polizei nicht mehr hinterher.

Irgendwie schafften es zahlreiche Fernsehteams, ihre Nachwuchsreporter an die Wetterfront zu karren und dort durften sie dann üben. Text aufschreiben, einüben, Live-Schalte. So wird man zum Reporter oder zur Reporterin. Die Bilder, die uns über dem Laufband „Breaking News“ präsentiert wurden, waren bedrückend. Hinter der jugendlichen Reporterin döselten ein paar Schneeflocken in Richtung Erde, wo ein hauchdünner Teppich aus Schnee den Einwohnern des Orts das Leben schwer machte. Zahlreiche Einzelschicksale wurden vorgestellt, anfangen von der Schwierigkeit, das richtige Schuhwerk zum Überqueren der Straße auszuwählen, über die Frage der sicheren Versorgung mit Lebensmitteln und Trinkwasser, bis hin zu wichtigen Rechtsfragen wie derjenigen, ob man vor seinem Haus den Gehweg salzen kann, muss oder darf. Frankreich hielt gestern den Atem an.

Und, wie der Wetterbericht bereits droht, es ist noch nicht vorbei. Heute und vielleicht noch morgen könnte noch mehr Schnee fallen. Da kann man nur von Glück reden, dass es im Großraum Paris kaum Berge gibt, auf denen nun Lawinengefahr herrschen könnte. Aber dennoch heißt es nun aufpassen! Denn die Gefahren, die aktuell auf die Franzosen lauern, sollten nicht unterschätzt werden.

Sollten die Schneemengen derartige Dimensionen erreichen, dass man einen Schneemann bauen könnte, wird wahrscheinlich die Armee zum Einsatz kommen. Derzeit denkt man über den Einsatz von Feuerwerfern zum Abtauen der Fernstraßen nach und auch die bei den Demonstrationen eingesetzten Panzerfahrzeuge mit Räumgitter oder Wasserwerfer mit Salzwasser könnten zum Einsatz kommen.

Die Bevölkerung ist aufgerufen die Ruhe zu bewahren. Das ist wichtig, denn momentan braucht niemand hysterische Hamsterkäufer, die über die dichte Schneedecke zum nächsten Supermarkt rennen, um Vorräte einzukaufen. Ruhe ist die erste Bürgerpflicht.

Ob die Hauptstadt Paris evakuiert werden muss, ist noch nicht geklärt. Noch hat es nicht in die Metro-Eingänge hinein geschneit, noch ist der Innenstadtverkehr noch möglich, wenngleich unter den größten Schwierigkeiten.

Auch unser Team wird kein Risiko scheuen, um weiter von dieser Wetterkatastrophe bislang ungeahnten Ausmaßes zu berichten. Bei einer kurzfristigen Verschlechterung der Lage werden wir Sie umgehend unterrichten.

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