Bundesliga aktuell: Umparken im Kopf

Die Fußball-Bundesliga hatte es wirklich in sich am zurückliegenden Wochenende. Allein dieser Kracher im Olympiastadion zwischen Hertha BSC und dem SC Freiburg: Ausgelassene Torchance reihte sich an ausgelassene Torchance, wie Butter oder Fasnetnarren, es ging hin und her, beide Mannschaften brannten ein wahres Feuerwerk ab. Schlimm nur, dass Schiedsrichter Peter Sippel aus Kohlenhüttenstadt gleich zwei Tore wegen angeblichen Abseits’ nicht anerkannte, obwohl sie zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gefallen waren! Eine Frechheit, eigentlich.

Und dann die drei verschossenen Elfmeter, einer auf jeder Seite, zu denen es aus vollkommen unerklärlichen Gründen gar nicht erst kam. Dazu ein Kopfball von Pavel Krmas, der nur haarscharf am Berliner Kasten vorbeistrich, sowie gleich mehrere raffinierte Flatterbälle von Herthas Torjäger Adrian Ramos, die waffenscheinpflichtig auf SC-Torwart Oliver Baumann zumäanderten wie selbstgehäkelte Boden-Luft-Raketen aus hundert Prozent Schurwolle mit achtzig Prozent Polyester. Dass dieses Spiel am Ende offiziell torlos 0:0 ausging, überschritt klar die Grenze zum Wunder. Mein Fazit: Die Annalen müssen warten!

Eine deutliche Leistungssteigerung legte derweil in München der FC Schalke 04 aufs Parkett. Hatte die Mannschaft von Trainer Jens Keller noch am Mittwoch im Championsleague-Achtelfinale gegen Real Madrid mit 1:6 ein indiskutables Ergebnis hingelegt, so zeigten die Knappen nun eine äußerst positive Reaktion, indem sie weniger Gegentore bei den eigentlich klar stärker als Real einzuschätzenden Bayern zuließen bei konstant erfolgreicher Offensivleistung. Hut ab.

Keine Tore schossen hingegen andere. Aber nicht beim Spiel Hoffenheim gegen Wolfsburg. Wie heißglühende Kometen schlugen sechs in ihrer schieren Masse kaum zu zählende Treffer hinter dem an diesem Spieltag alles andere als cool vor sich hinlodernden VfL-Keeper Bengalo ein, während auf Hoffenheimer Seite der bleistiftdünne Handschuhträger Faber Kasteels nur zwei Mal zuschauen musste, wie gegnerische Stürmer den Rauch von ihren Colts bliesen. Dost und Persisic hatten in der hochgradig langweiligen, weil äußerst einseitigen Partie dem Wolfsburger Arbeitslosenschein ihre Stempel aufgedrückt.

Unentschieden endeten noch die Spiele Braunschweig, Gladbach, Augsburg und Hannover, wobei diese nicht der Rede wert waren, obgleich ich sie hier dennoch erwähnen möchte. Ebenfalls der Vollständigkeit halber noch der Blick in die zweite Liga: Der zurückliegende Spieltag zeigte überdeutlich, dass 1866 München noch lange nicht aufgestiegen ist, während sich die drei K-Clubs, Kaiserslautern, Karlsruhe und Köln im Nicht-Gewinnen förmlich überboten. 2 x 0:1 und 2:2. Gleiches gilt für die englische Premier League, in der alle Vereine, die mit K anfangen, verloren, besonders Cardiff in Tottenham.

So, nun noch wie üblich der abschließende Blick über den Tellerrand in die Primera Division Uruguays. Hier spielte vier Mal Montevideo gegen Montevideo, wobei das Ergebnis der Sonntagabendbegegnung zwischen Montevideo und Montevideo aufgrund der Zeitverschiebung bei Redaktionsschluss noch nicht vorlag. In der Tabelle führt nach fünf Spieltagen Montevideo vor Montevideo und Montevideo, gefolgt von Montevideo, dem wiederum Montevideo punktgleich im Nacken sitzt (Rang Fünf). Auf Platz Sechs kommt mit Defensor Sporting Club der erste Außenseiter, dem das Offensivspiel vermutlich staatlich untersagt ist, obwohl die 2:1 gewannen, jedoch nicht gegen Montevideo, sondern gegen Miramar Misiones. Liverpool gewann derweil bei El Tanque Sislay mit 4:1 und ist nun Achter unter den 16 urugayischen Spitzenclubs. Montevideo ist erster und letzter und belegt noch neun weitere Tabellenpositionen.

So, liebe Fußballfreunde, ich hoffe, dass die Verwirrung nicht stiften gegangen ist und freue mich wie verrückt auf Kommentare unserer Stammleser aus aller Welt!

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