Bundestrainer Jogi Löw muss seine Pläne ändern

Geschafft - Miro Klose nach seinem 16. WM-Tor im legendären Halbfinale gegen Brasilien (7:1). Foto: Agência Brasil / Wikimedia Commons / CC-BY 3.0br

(KL) – Mit nur 36 Jahren hat Miro Klose einen Schlussstrich unter seine einmalige Länderspielkarriere gezogen. In 137 Länderspielen (nur Lodda Matthäus hat mit 150 Spielen mehr Länderspiele auf dem Buckel) erzielte Klose sagenhafte 71 Tore – mehr als einst Gerd Müller, der „Bomber der Nation“. Wie Jogi Löw sein Team bei den nächsten zwei Weltturnieren aufstellen will, bleibt unklar. Denn alle hatten sich fest darauf verlassen, dass Miro Klose auch mit 44 Jahren seine Tore machen wird.

Deutschland hatte mehr Glück als Verstand – denn Miro Klose wurde im polnischen Opole geboren und hätte genauso gut polnischer Nationalspieler werden können. Doch so steht er nun für Deutschland in den Rekordlisten, unter anderem auch als der erfolgreichste Torschütze bei Weltmeisterschaften. Mit 16 Treffern liegt er vor Ronaldo, Eusebio und Gerd Müller – alles Namen, mit denen Miro Klose in einem Atemzug genannt werden kann und muss.

Nach ersten Anfängen in der Pfalz beim FC Homburg kam Klose zum 1. FC Kaiserslautern, bevor Werder Bremen, der FC Bayern München und Lazio Rom seine nächsten Stationen wurden. 192 Tore für seine Vereine und 71 Tore für die Nationalmannschaft sprangen bis heute heraus und auch, wenn Klose nun nicht mehr mit dem Bundesadler auf der Brust kickt, wird er sicherlich noch weiter für seinen Verein auf Torejagd gehen.

Der Zeitpunkt ist allerdings für Miro Klose perfekt zum Aufhören. „Mit dem Titel in Brasilien hat sich für mich ein Kindheitstraum erfüllt“, sagte Klose. „Ich bin stolz und glücklich, dass ich diesen großen Erfolg für den deutschen Fußball mitgestalten durfte. Für mich kann es keinen schöneren Zeitpunkt geben, um das Kapitel Nationalmannschaft zu beschließen.“ Stimmt. Mit dem, was Klose erreicht hat, sind nun keine Steigerungen mehr drin.

Verabschiedet wird Miro Klose ganz offiziell zusammen mit Phillip Lahm am 3. September, wenn es in Düsseldorf zur Neuauflage des Finales von Maracana gegen Argentinien geht. Schade – beide wollen bei diesem Spiel nicht mehr auflaufen, obwohl sich die Fans von beiden sicherlich einen Abschied mit verschwitztem Trikot gewünscht hätten. So oder so – die gesamte Fußballwelt verneigt sich tief vor Miroslav Klose – seine Rekorde werden in den Geschichtsbüchern des Fußballs noch lange Bestand haben!