Busreisen in Frankreich – der Markt wird ziemlich bunt

Wie zuvor in Deutschland entsteht auch im gerade geöffneten französischen Markt für Busreisen eine harte Konkurrenz. Die grünen Flixbusse bekommen rote Konkurrenz von Isibus.

Die roten Busse von "Isibus" werden eine harte Konkurrenz für die grünen Busse von "Flixbus" werden. Foto: www.isilines.fr

(WB) – Der Markt für Busreisen wird in Frankreich genauso hart umkämpft sein wie es bereits in Deutschland der Fall war. Und damit die Reisenden wissen, mit wem sie unterwegs sind, verwenden die Anbieter genauso knallige Farben wie auf den deutschen Autobahnen. Zum Grün der auch in Deutschland bekannten Flotte kommt nun das knallige Rot eines anderen Anbieters, Isibus, der mit dem Rückenwind einer großen Gruppe ins Rennen geht. Die Reisenden in und durch Frankreich können sich freuen, denn bis Mitte August gibt es Einführungsangebote, mit denen man für 5 € praktisch durchs ganze Land kommt.

Die Eröffnung neuer Buslinien in Frankreich ist auch die die deutschen Bewohner des Oberrheins eine interessante Nachricht – denn wer es nicht eilig und ein schmales Budget hat, der kann künftig von Straßburg aus nicht nur Paris, sondern auch die französische Provinz erreichen. Der Deal ist dabei genau der gleiche wie in Deutschland: günstige Preise gegen längere Fahrtzeiten. Präziser: Für 19 € (normaler Tarif) kommt man in 6:30 Stunden nach Paris Porte de Bagnolet, wo es einen Metro-Anschluss gibt. Wer es eiliger hat, wird sicher auch in Zukunft mit dem TGV fahren, der die Strecke in einem Drittel der Zeit schafft, dafür aber eben auch deutlich teurer ist.

Hinter „Isilines“ steckt die Gruppe „transdev“, die auch die Euroline-Busse betreibt und die Kombination der nationalen Verbindungen von „Isilines“ mit den internationalen Destinationen von „Euroline“ dürfte für viele Reisende interessant sein. Zumal, was in Frankreich wenig überrascht, (fast) alles über den Knotenpunkt Paris läuft. Allerdings werden bereits zum Start dieses Angebots Direktverbindungen auch zwischen Städten der Provinz angeboten, wie beispielsweise eine Verbindung Straßburg – Lyon, die drei Mal pro Woche bedient wird. Für ebenfalls 19 € erreicht man die Rhône-Metropole in 7:45 Stunden. Weitere Direktverbindungen werden sicherlich folgen, sobald der Markt wie in Deutschland richtig heiß gelaufen ist.

Die entstehende Konkurrenz ist genau das, was Wirtschaftsminister Emmanuel Macron mit seinem Reformgesetz erreichen wollte. So entstehen bei „Isilines“ gerade 150 neue Arbeitsplätze und die Konkurrenz zwischen den Anbietern sorgt dafür, dass die Preise für die Fahrgäste niedrig bleiben. Dass es bis Mitte August, also genau in der Ferienzeit, Angebote für 5 € pro Strecke gibt, ist dabei ebenso wenig überraschend, wie es damals in Deutschland war.

Interessant an dieser Entwicklung ist auch der Umweltaspekt. Denn mit der Ausweitung der günstigen Reisemöglichkeiten entstehen immer mehr Alternativen zum privaten PKW, was die Umwelt entlastet. Dazu wird man sich auch bei der SNCF Gedanken machen müssen, wie man künftig die Tarife gestaltet, denn viele junge Reisende werden sich alleine schon aus Kostengründen eher für die längere Fahrtzeit als das teurere Bahnticket entscheiden.

Gut, dass erst vor Kurzem die Europäischen Fahrgastrechte klar definiert und gestrkt wurden – denn das garantiert die Sicherheit und die korrekten Abläufe in diesem neuen Markt. Und so entsteht eine Situation, in der die europäischen Verbraucher von neuen, günstigen Angeboten profitieren können, die Umwelt entlastet wird und Europa verkehrstechnisch ein Stück weiter zusammenwächst. Eigentlich ziemlich gut, oder?

Infos, Tickets und Sonderangebote zu der neuen roten Flotte unter www.isilines.fr.

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