Butter – ein Luxusprodukt?

Butter kostet in Deutschland so viel wie seit 50 Jahren nicht mehr. Ist das nun eine gute oder eine schlechte Nachricht?

Wird Butter zum Luxusartikel? Foto: Leon S.K. / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

(KL) – Normalerweise, wenn etwas teurer wird, ärgert man sich. Verständlich, denn dann bleibt weniger Geld für anderes übrig. Bei der Butter ist das allerdings etwas anders – denn der aktuell sehr hohe Butterpreis (günstigster Preis für 250 Gramm Butter beim Discounter 1,99 €) kommt in erster Linie den in den letzten Jahren arg gebeutelten Milchbauern zugute, während wir Verbraucher eben ein paar Cent mehr bezahlen müssen.

Damit Agrarbetriebe eine tiergerechte Haltung betreiben können, müssen sie vernünftige Erzeugerpreise erzielen. Jahrelang ächzten die Milchbauern unter den immer weiter in den Keller rutschenden Preisen, die ihnen von den Großeinkäufern der großen Ketten diktiert wurden – doch nun dreht sich das Rad. Denn während Verbraucher tatsächlich den höchsten Butterpreis seit 50 Jahren zahlen, erhalten die Erzeugen plötzlich bis zu 27 Prozent oder ca. 7 Cent mehr pro Liter Milch als noch im Vorjahr.

Die Frage, die sich nun stellen wird, lautet ob diese Mehreinnahmen tatsächlich dazu genutzt werden, eine nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben oder ob sie lediglich die Gewinne der großen Agrarbetriebe zu optimieren.

Grundsätzlich ist es eigentlich in Ordnung, wenn die Preise so angehoben werden, dass die Bauern vernünftig arbeiten können. Wenn die Preisexplosion der Butter dazu führt, dass der Landwirtschaft nicht mehr das Messer am Hals liegt, werden alle von dieser Entwicklung profitieren. Das ist wichtig, denn langfristig können unsere Gesellschaften nur mit einer gesunden Landwirtschaft überleben und zwar so lange, wie sich der Mensch von Dingen ernährt, die in und auf der Erde wachsen und leben. Und das könnte noch eine ganze Weile der Fall sein.

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