Bye, bye, Matthias Ginter und alles Gute in Dortmund!

Der SC Freiburg hatte einen Weltmeister in seinen Reihen. Fünf Tage lang. Doch jetzt ist Matthias Ginter zu Borussia Dortmund gewechselt. Für einen Haufen Geld.

Dieses Bild wird es künftig nicht mehr geben. Oli Baumann ist jetzt in Hoffenheim, Matze Ginter in Dortmund. Foto: © Kai Littmann

(KL) – Das ist das Schicksal eines kleinen Ausbildungsvereins wie dem SC Freiburg – er bildet erstklassige Spieler aus und sobald diese richtig gut werden, kommen finanzkräftigere Vereine und kaufen diese gut ausgebildeten Spieler weg. Wie eben jetzt den frisch gebackenen Weltmeister Matthias Ginter.

Nach dem Weggang von Torhüter Oliver Baumann verliert der Sportclub Freiburg nun sein zweites wichtiges Element in der zentralen Abwehr. Für kolportierte 10 Millionen Euro wechselt Ginter zu Borussia Dortmund und geht damit den gleichen Weg wie zuvor Spieler wie Jörg Heinrich oder Sebastian Kehl.

Lange hatte SC-Präsident Fritz Keller versucht, Ginter eine weitere Saison an der Dreisam zu halten. So war ein Transfer mit anschließender Ausleihe im Gespräch. Doch einen Weltmeister kann man nicht ausleihen – Borussia Dortmund wird Ginter auch nicht nur für die Bank verpflichtet haben.

Ebenso wie Oliver Baumann kam auch Matthias Ginter als Kind zum Sportclub, durchlief als Musterschüler der Freiburger Fußballschule ab der U18 alle Nachwuchsteams des DFB und wurde nach zwei bemerkenswerten Spielzeiten bei den Profis mit 20 Jahren A-Nationalspieler. Allerdings hat man bei Ginters Wechsel ein besseres Gefühl als bei dem von Oliver Baumann. Ging es beim Baumann-Transfer ausschließlich um mehr Geld, kann man Matthias Ginter glauben, dass er sich in Dortmund den nächsten sportlichen Entwicklungsschritt erhofft. Denn der Junge hat das Potential, ein ganz Großer zu werden. Und dass dabei auch noch ein deutlich höherer Gehaltsscheck für ihn herausspringt, wird ihn nicht gestört haben.

Durch den Weggang von zwei Defensivpfeilern beim SC ist heute schon klar, dass die kommende Saison sehr, sehr schwer werden dürfte. Zwar hat der Sportclub mit den Torhütern Bürkli und Mielitz zwei gute Leute verpflichtet, zwar wird Rückkehrer Sascha Riether dem Team gut tun, doch wird das Team von Christian Streich nicht viel Zeit haben, sich einzuspielen. Viel Platz für “Trial and Error” wird es nicht geben.

Alles Gute also für Matthias Ginter, der nun für ein europäisches Topteam spielt. Möge er pro Saison 32 großartige Spiele abliefern – und zwei große Durchhänger pro Saison haben. Nämlich wenn er gegen seinen alten Sportclub Freiburg spielt.

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