COP27 – so wie immer…
Die Klimakonferenzen folgen aufeinander und bringen immer das gleiche Ergebnis. Nämlich die Erklärung, dass man unbedingt etwas tun müsste. Aber die Absicht alleine reicht nicht.
(KL) – Mehr als 33.000 Teilnehmer fliegen in Linien- und Privatflugzeugen nach Sharm-El-Scheikh in Ägypten, um zum 27. Mal bei einer Weltklimakonferenz, kurz COP, teilzunehmen. Alleine die Konferenz ist ein Umwelt-Skandal und heraus kam wie immer nicht viel mehr als lauwarme Absichtserklärungen, die wie immer niemanden zu nichts Konkretem verpflichten. Angesichts dieser Hilflosigkeit gegenüber der Zerstörung des Klimas darf man sich nicht wundern, dass um ihre Zukunft besorgte Jugendliche zu immer seltsameren Protestformen greifen.
Nach 36 Überstunden gab es dann doch noch eine Abschlusserklärung. Man solle sich doch jetzt wirklich Mühe geben, die 2021 bei der COP26 in Glasgow definierten Emissions-Reduktionen zu erreichen. Über das wer, wie, wo, wann sagt das Abschussdokument nichts. Wie immer. Als Neuerung hat man nun etwas vor, über das man schon 2023 konferieren will. Ein „Finanzpakt“ soll her, mit dem die ärmsten Länder für nicht von ihnen verursachte Klimaschäden entschädigt werden sollen. Hierzu will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron 2023 eine Konferenz in Paris einberufen. Wenn man die Geschwindigkeit der Verwaltungen berücksichtigt, können die betroffenen Länder sicher schon ganz bald mit konkreter Hilfe rechnen. In ein oder zwei Jahrzehnten. Vielleicht.
Wie ernst die Folgen des Klimawandels sind, das weiß man seit Jahren. Die Wissenschaft warnt seit einem halben Jahrhundert vor den Konsequenzen der Erderwärmung und eigentlich ist auch klar, wer welche Emissionen vermeiden müsste, um die Folgen zu verhindern. Nur, es geschieht wenig, viel zu wenig, denn das kostet die Verschmutzer Geld und das will dann doch niemand ausgeben. Und so findet dann eben jedes Jahr eine Weltklimakonferenz statt, bei der Zehntausende Experten, Politiker, Wissenschaftler, Unternehmer und Journalisten mehr oder weniger die gleichen Diskussionen führen, die gleichen Ziele formulieren, ein wenig Urlaub machen und dann wieder nach Hause fliegen.
Nächstes Jahr findet die COP28 in Dubai statt. Prima. Wenn man schon nichts fürs Klima und die Umwelt tun kann, dann wenigstens für die Tourismus-Branche, für die eine COP ein wahrer Segen ist. 33.000 Flüge, hin und zurück, das ist ein schöner Umsatz. Darüber, ob das nicht eine üble Umweltbelastung ist, könnte man ja bei der COP29 sprechen. Oder der COP30.
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