Coronavirus – das Chaos wird immer größer…

In ganz Europa schießen die Infektionszahlen durch die Decke – und die Maßnahmen, die von den Regierungen und Verwaltungen getroffen werden, versteht niemand mehr.

Dieses Virus hat das Potential, die Einheit Europas zu gefährden. Foto: NIAID / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

(KL) – Die Corona-Krise verschärft sich, zumindest, was die Infektionszahlen anbelangt. Am Samstag vermeldeten die französischen Behörden sage und schreibe 27.000 positive Tests und in anderen Ländern sind die Zahlen ebenfalls extrem hoch. Nur – was diese Zahlen bedeuten, angesichts der im Vergleich zum Frühsommer sehr hohen Opferzahlen, das kann niemand mehr sagen. Die Regierungen und Verwaltungen, die in der Verantwortung stehen, überschlagen sich mit Maßnahmen, die gesundheitlich nur wenig Nutzen haben, dafür aber die Wirtschaft in vielen Bereichen zum Erliegen bringen. Wie es weitergeht, ist völlig offen.

Die nächsten drei Wochen werden extrem schwierig werden, da sind sich die Experten einig. So erklärte ein Forscher des renommierten Institut Pasteur in Paris, dass man sich darauf einstellen müsse, auf Familienfeiern und selbst Treffen mit Freunden und Verwandten verzichten müsse, um den explosionsartigen Anstieg der Infektionszahlen zu stoppen. Unterschwellig ist das bereits die Drohung, dass weitere, restriktive Maßnahmen wir praktisch überall in Europa folgen könnten.

Gleichzeitig ist es eine Tatsache, dass die Mortalität des SARS-CoV-2 deutlich gesunken ist. Wie aber gehen nun die politisch Verantwortlichen mit dieser Situation um? Tun sie nichts, wird man es ihnen ankreiden, sollte das Virus wieder tödlicher werden, was niemand ausschließen kann. Treffen sie weitere restriktive Maßnahmen, gefährden sie die gesamte Wirtschaft, was ebenso schlimme Folgen haben kann.

Bereits jetzt kann man im Internet Tipps nachlesen, wie man am besten mit den psychologischen Belastungen der Krise umgehen soll. So lernt man Allgemeinplätze wie „Innehalten, Durchatmen, Nachdenken“, oder „Routinen entwickeln und diese beibehalten“ oder auch „sich mit anderen austauschen“ oder, wenn der Stress zu groß wird, „sich Hilfe holen“. Diese Tipps werden natürlich niemandem helfen, allerdings zeigt bereits ihr Auftauchen, dass man sich langsam darüber klar wird, dass die psychologische Belastung durch die Krise ebenso schlimme Langzeitfolgen haben wird wie die sanitäre Krise an sich.

Dazu kommt, dass die Maßnahmen in den europäischen Länden aus Europa einen Flickenteppich gemacht haben, den niemand mehr versteht. Es wird Jahre dauern, bis zwischen den europäischen Ländern wieder so etwas wie ein Normalzustand herrscht und man überall nach gleichen Regeln leben kann. Wenn man bedenkt, dass alleine in Deutschland 16 verschiedene Regelungen in Kraft sind, eine pro Bundesland, dann wird einem klar, dass Europa an dieser Krise scheitern könnte.

Da aber gleichzeitig in allen Ländern ein Wettlauf um Impfstoffe, Therapien und vor allem die damit verbundenen Umsätze läuft, scheinen europäische Lösungsansätze fast ausgeschlossen.

Europa wird heute nicht nur vom Brexit und anderen Krisen bedroht, sondern vor allem von der Covid-Krise. Jeder weitere Lockdown, jede weitere Reisewarnung, jede weitere Grenzschließung stellt eine echte Gefährdung der europäischen Einheit dar. Es ist höchste Zeit, nationale Egoismen hinten anzustellen und endlich einen gesamteuropäischen Lösungenansatz zu suchen und zu finden. Ansonsten droht Europa an dieser Coronakrise zu zerbrechen.

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