Coronavirus – wie sieht’s in Frankreich aus?

Auch in Frankreich laufen die Rückholaktionen aus China und speziell aus Wuhan. Die Ankömmlinge werden erst einmal in zwei Zentren in Südfrankreich in Quarantäne genommen.

So sieht er also aus, der 2019-nCoV, ein kleines Wunder der Natur, auf das wir gerne verzichten würden... Foto: CDC / Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM / Wikimedia Commons / PD

(KL) – Nach wie vor weiß man viel zu wenig über 2019-nCoV, das sich von Wuhan in China ausbreitende Virus. Nur die Bilanz wird von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde heftiger. Mehr als 300 Tote, rund 15.000 Infizierte, Infektionen in mehr als 20 Ländern. Bis Sie diese Zeilen lesen, werden die Zahlen wieder geklettert sein. Nachdem die Weltgesundheitsorganisation WHO den „internationalen Gesundheits-Notstand“ ausgerufen hat, fängt man auch in Europa an, das Thema ernst zu nehmen. So erklärte gestern Abend Gesundheitsminister Jens Spahn, dass man sich auf europäischer Ebene geeinigt habe, gemeinsame Lösungsansätze zu verfolgen. Und wie wird die Situation in Frankreich bewertet?

Die Einschätzungen in Frankreich ähneln stark denen in Deutschland. Mit 6 Infektionen in Frankreich und 10 in Deutschland sind beide Länder inzwischen betroffen und ergreifen Maßnahmen. Das ist auch nötig, nachdem das Virus auch bei zwei der Rückkehrer aus China festgestellt wurde, die nun in Quarantäne sind – ob sich während des langen Flugs in der engen Flugzeugkabine weitere Passagiere angesteckt haben, wird man sehen. Auch Frankreich fliegt gerade Franzosen aus, aber nimmt dabei auch Personen aus anderen Ländern mit – so befanden sich unter den Passagieren des zweiten Rückholflugs Personen aus 30 Ländern.

Quarantäne in Südfrankreich, genau wie ein Deutschland, temporäre Einstellung des Flugverkehrs zwischen China und immer mehr Ländern, immer strengere Maßnahmen in China selbst, das ja am stärksten betroffen ist, ein zur Mutation befähigtes Virus auf Reisen rund um die Welt, schnell steigende Fallzahlen und immer noch wenig zuverlässige Informationen. Und auch in Frankreich setzt man alles daran, Souveränität auszustrahlen – „wir haben das Ding im Griff!“. Na dann…

Auch, wenn sich in unseren Breitengraden alle einig sind, dass man besser jede Art von Panik vermeidet, man in den sozialen Netzen immer noch Scherze über das Virus macht und deutlich zeigt, dass einem so ein Virüsschen doch nichts anhaben kann, so ist es inzwischen doch sehr schwierig geworden, in den Apotheken einen Mundschutz zu kaufen. Leider ausverkauft. Und es gibt auch „Survivors“, die längst Vorräte angelegt haben, falls sie mal ein paar Wochen nicht oder nur unter Risiken das Haus verlassen können. Ein übertriebenes Szenario? In Wuhan und anderen Städten Chinas ist das heute die Realität.

Die Aussage, das Virus sei kein Anlass zu Sorge, das hört man zwar noch, aber immer weniger. Ein solcher Diskurs würde auch schlecht zu den Maßnahmen passen, die auf allen Kanälen und Plattformen zu sehen sind. Dass Sinnvollste ist es nun, die Behörden ihre Arbeit machen zu lassen, sich in der Tat zu schützen, wie man sich bei jeder Grippewelle schützt und dabei sollte man mit den einfachen Gesten beginnen – sich sehr häufig die Hände mit Seife waschen, unnötigen Körperkontakt vermeiden, in die Armbeuge husten. Die gleichen Tipps wie seit Ausbruch des Virus. Was auch sonst? In der Hoffnung, dass bald Klarheit in diese Situation kommt, die in China gerade ziemlich aus dem Ruder läuft…

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