Covid – die Kakophonie der Maßnahmen

Und weiter geht’s mit lokalen Maßnahmen, die kaum noch nachvollziehbar und immer weiter lokal begrenzt sind. Als ob man so eine Pandemie bekämpfen könnte…

In Mulhouse herrschen heute wieder andere sanitäre Vorgaben als in Colmar oder Strasbourg. So wird das nichts... Foto: PanoMulh, Inkey / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Überall in Europa ist die „vierte Welle“ der Pandemie unterwegs und schon seit langem versteht niemand mehr diese Entwicklung. Dies hat allerdings nicht zur Folge, dass man beginnt, die bisher getroffenen Maßnahmen genauer zu analysieren und zu versuchen, wirksamere Strategien zu entwickeln. Weiterhin entscheidet jeder Lokalfürst über seine ganz persönliche Strategie zur Bekämpfung einer weltweiten Pandemie. So auch im Departement Haut-Rhin, wo seit letzter Woche wieder neue Maßnahmen gelten. Von denen die ersten bereits von den Gerichten wieder einkassiert wurden.

Wer momentan nach Mulhouse kommt, der muss in der Innenstadt eine Gesichtsmaske tragen. Diese Vorgabe gilt in der gesamten Innenstadt und die Präfektur unterstrich erneut, dass die Masken „korrekt“ getragen werden müssen, also Mund und Nase bedecken. Offenbar gibt es auch nach anderthalb Jahren der Pandemie noch Zeitgenossen, die nicht verstanden haben, wie man eine Gesichtsmaske trägt.

Dann wurde letzte Woche verkündet, dass große Supermärkte auf der „grünen Wiese“, deren Verkaufsfläche mehr als 20.000 Quadratmeter beträgt, nur noch von Kunden mit „sanitärem Pass“ besucht werden dürfen. Im ganzen Elsass betraf dies sieben riesige Einkaufszentren und nachdem diese sich auf diese neue Vorgabe eingestellt hatten, wurde sie gleich wieder von den Gerichten einkassiert, da sie als Verstoß gegen die Grundrechte eingestuft wurde.

Die ganze Situation wird immer abstruser. Neue Maßnahmen werden lokal aus der Hüfte geschossen und es stellt sich vor allem die Frage nach dem Nutzen dieser Regelungen. Glaubt wirklich irgendjemand, dass diese lokal begrenzten Maßnahmen einen Beitrag zur Bekämpfung einer weltweiten Pandemie leisten können? Und wieso, nach dieser langen Zeit, schafft man es nicht, sich zunächst auf nationaler und dann vor allem auf europäischer Ebene zu harmonisierten Maßnahmen durchzuringen?

Das lokale Klein-Klein von Maßnahmen kann nicht zu mehr als zu Momentaufnahmen führen. Wir haben die Kontrolle über die Lage inzwischen völlig verloren und das Schlimmste daran ist, dass es heute gar nicht mehr um sanitäre, sondern um politische Maßnahmen geht.

Wer also plant, in diesen Zeiten das wunderschöne Elsass zu besuchen, sollte sich vorher auf allen verfügbaren Internet-Sites über die aktuell geltenden Regeln informieren. Und die ändern sich genauso schnell wie man braucht, die vorherige Version zu verstehen. Und richtig chaotisch wird es werden, wenn die Tests kostenpflichtig werden, denn die waren noch von allen Mitteln das sicherste, um infizierte Personen zu identifizieren und diesen zu ermöglichen, sich zu isolieren, um ihre Mitmenschen zu schützen. Man darf gespannt sein, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickelt…

1 Kommentar zu Covid – die Kakophonie der Maßnahmen

  1. Валентин // 8. September 2021 um 20:57 // Antworten

    Die Prasidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst (SPD), warnte vor dem Corona-Gipfel von Bund und Landern vor den Folgen von erneuten Schulschlie?ungen. Die Kultusministerkonferenz betrachte die Auswirkungen der zur Eindammung der Corona-Pandemie getroffenen Ma?nahmen auf Kinder und Jugendliche mit Sorge .

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