Dank an die Rote Armee

Am 22. Juni 1941, vor genau 80 Jahren, überfiel Nazi-Deutschland die Sowjetunion und richtete grausamste Massaker an. Ohne die Rote Armee wäre der Faschismus nicht besiegt worden.

Sowjetische Kriegsgefangene auf dem Weg ins Lager - die meisten wurden von den Nazis ermordet. Foto: Bundesarchiv, Bild 183-L25034 / Lachmann / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Es ist bedauerlich, dass die Alliierten des II. Weltkriegs inzwischen ihre Gedenktage gesondert voneinander begehen und dass dadurch eine Art Geschichtsverfälschung entsteht. Der Sieg über Nazi-Deutschland und die Befreiung vom Faschismus ist nur der Zusammenarbeit zwischen den westlichen Alliierten und der Sowjetunion zu verdanken, denn ohne diese Anstrengungen an zwei Fronten wäre sogar ein militärischer Sieg der Nazis möglich gewesen. Vor 80 Jahren überfiel Nazi-Deutschland die Sowjetunion, obwohl es einen Nichtangriffspakt gab. Der Nazi-Barbarei fielen rund 30 Millionen Russen und Russinnen zum Opfer. Dieser Opfer muss genauso gedacht werden, wie es jedes Jahr mit den Opfern der westlichen Befreier geschieht. Und irgendwann sollte es auch wieder möglich sein, dieses Gedenken gemeinsam zu begehen.

Der Überfall auf die Sowjetunion fand exakt 129 Jahre nach dem Einmarsch Napoleons in Russland statt, was viele Historiker für einen Zufall halten, während andere die Wahl des Datums als ein weiteres Zeichen für den Wahnsinn der Nazis zitieren. Wie auch immer, 3 Millionen deutsche Soldaten strömten auf sowjetisches Gebiet und schafften die Mär vom „anständigen Landser“, der einfach nur auf „feindlichem Gebiet“ vorrückte. Faktisch öffneten sie aber den Weg für die Sondereinheiten der SS und anderer Nazi-Organisationen, die nachziehend verbrannte Erde hinterließen und die Bevölkerung ganzer Landstriche grausam ermordeten. Dem heroischen Widerstand der Roten Armee und der sowjetischen Bevölkerung ist es zu verdanken, dass Hitler und seine Generäle plötzlich in einem Zwei-Fronten-Krieg waren, den sie glücklicherweise nicht gewinnen konnten.

Allgemein feiert man die Befreiung vom Faschismus mit dem Datum der Landung der westlichen Alliierten in der Normandie, dem „D-Day“. Doch wäre der „D-Day“ nicht möglich gewesen, wäre nicht ein großer Teil der deutschen Truppen im Osten Europas gebunden gewesen und auch die Einnahme von Nazi-Deutschland erfolgte von beiden Seiten. Die Sowjetunion und die westlichen Alliierten waren erfolgreich, weil sie zusammen arbeiteten und deswegen wäre es angebracht, würde auch das Gedenken an diesen fürchterlichen Krieg und seine Abermillionen Opfer gemeinsam begangen.

Hitlers erklärtes Ziel, die „Vernichtung der Lebenskraft der Russen“, scheiterte zum Glück. Genau wie Napoleon hatten Hitler und seine Schergen die unendliche Weite und vor allem die Widerstandskraft der Russen unterschätzt, die letztlich ausschlaggebend für den Sieg über den Faschismus war.

Gedenken wir also gemeinsam den Helden in Ost und West und den Opfern, die ihr Leben in der grausamsten Barbarei der Menschheitsgeschichte verloren. Dank den Helden der westlichen Alliierten, Dank den Helden der Roten Armee. Und gerade in der unruhigen heutigen Zeit sollte man sich daran erinnern, dass wenn die Nationen gemeinsam gegen die Bestie vorgehen, am Ende der Erfolg stehen kann. Nie wieder Faschismus!

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