Danke, Manuel Neuer!

Nach 124 Ländespielen für die Nationalmannschaft macht Manuel Neuer Schluß. Ab sofort zählen nur noch die Bayern und langsam klingt eine unglaubliche Karriere aus.

Die Stunde seines größten Erfolgs – Weltmeister in Brasilien 2014. Foto: Marcello Casal Jr/Agência Brasil / Wikimedia Commons / CC-BY 3.0br

(KL) – Der Mann hat gewonnen, was man als Torhüter gewinnen kann. Er war Weltmeister, Welttorhüter des Jahres, hat die Champions League und unübersichtlich viele nationale Titel gewonnen. Manuel Neuer muss niemandem mehr etwas beweisen und kann sich nun in aller Ruhe auf den verdienten Ruhestand vorbereiten. Doch bis es soweit ist, wird der Mann alles daran setzen, mit Bayern München eine andere Saison als die letzte hinzulegen und bei seinem Ehrgeiz muss die Konkurrenz damit rechnen, dass in der Saison 2024/25 Titel nur über den FC Bayern München vergeben werden.

Sein erstes Bundesligaspiel absolvierte der gerade erst der A-Jugend entwachsene Manuel Neuer gegen Alemannia Aachen (ja, die haben mal in der Bundesliga gespielt…) im Jahr 2006. Schalkes Stammtorhüter Frank Rost hatte sich verletzt und Manuel Neuer wurde ins kalte Wasser geworfen. Und dort schwamm er wie ein Fisch. Und Frank Rost wechselte enttäuscht zum Hamburger SV.

Nach 203 Spielen in der Schalker Heimat wechselte Manuel Neuer zu Bayern München. Ein schwieriger Wechsel, denn fortan wurde er auf Schalke als „Judas“ beschimpft, während der Empfang bei den Bayern-Fans ebenfalls sehr kühl, ja, geradezu feindselig war. Doch angesichts der Leistungen von Manuel Neuer schlug die Stimmung in München schnell um und man war froh, den weltbesten Torhüter in den eigenen Reihen zu haben.

Von nun an hagelte es Titel und Trophäen, wobei der Höhepunkt der Karriere des Manuel Neuer sicherlich die WM in Brasilien 2014 war, insbesondere das in die Geschichtsbücher eingegangene 7:1 im Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien, das dann noch mit dem Titel gekrönt wurde.

Dass es seither für die deutsche Nationalmannschaft bergab ging, lag nicht an Manuel Neuer. Sondern an einem Generationswechsel und einem ein Jahrzehnt andauernden Mangel an herausragenden Talenten, was jetzt mit der Generation Musiala-Wirtz wieder in eine bessere Richtung geht.

Manuel Neuer wird sich das in Ruhe anschauen und sicherlich auch seinem Nachfolger Marc-André Ter-Stegen die Daumen drücken. Der hielt es tapfer 10 Jahre lang als Nummer 2 der Nationalmannschaft aus, obwohl er Stammtorhüter beim FC Barcelona ist und dort seit langen Jahren ebenfalls herausragende Leistungen zeigt. Um die Torhüterposition muss man sich in Deutschland also keine Sorgen machen, da sind nun andere Mannschaftsteile gefordert.

Eine tolle Karriere, Manuel Neuer, Glückwunsch zu den vielen Titeln und Danke für die großartigen Spiele und Stunden. Einen Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Fußballs hat der Mann auf jeden Fall sicher und dass er seine Karriere im Nationaltrikot jetzt beendet, statt so lange weiterzumachen, dass es auch mit seinen Leistungen bergab geht, ist aller Ehren wert. Wünschen wir ihm also noch ein paar Titel mit Bayern München und nur in zwei Spielen sollte er möglichst patzen – wenn es in dieser Saison gegen den SC Freiburg geht. Aber das würde keinen Schatten auf seine unglaubliche Karriere werfen!

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