Dann also doch „Totaler Krieg“
Der von Wolodomyr Selenskyi im ukrainischen Parlament in Teilen vorgestellte „Siegesplan“ ist nichts anderes als ein unrealistisches Szenario, das mit dem III. Weltkrieg gleichzusetzen ist.

(KL) – So, nun ist Selenskyis „Siegesplan“ wenigstens in Teilen auf dem Tisch. Leider ist dies lediglich ein Plan, um den III. Weltkrieg zu starten, was für die Ukraine nicht unbedingt „den Sieg“ zur Folge haben wird, sondern die vollständige Vernichtung des Landes. Dazu will Selenskyi auch den gesamten Westen in diesen III. Weltkrieg ziehen, was Konsequenzen haben wird, die sich niemand vorstellen kann. Eines wird bei Selenskyis Plan klar, nämlich dass er es ernstmeint, wenn er will, dass die Ukraine „bis zum letzten Mann“ kämpft.
Selenskyi ist zu keinerlei Kompromissen bereit, was die von Russland besetzten Regionen angeht. Doch die Vorstellung, dass ein winziger Sumpfstreifen bei Kursk, der für Russland in erster Linie ein symbolisches Ärgernis darstellt, als „Verhandlmungsmasse“ gegen rund 20 % des besetzten ukrainischen Territoriums taugt, ist realitätsfremd. Doch Selenskyi will erst dann verhandeln, wenn die NATO den Krieg für ihn gewonnen hat, doch das wird nicht passieren.
Selenskyi erwartet die sofortige Aufnahme in die NATO, was dann alle 32 NATO-Mitgliedsstaaten zu aktiven Kriegsteilnehmern machen würde. Das ist zwar verständlich, aber will der Westen wirklich den III. Weltkrieg? Würde es nicht mehr Sinn machen, einen der vielen Friedenspläne seriös zu diskutieren, die seit geraumer Zeit auf dem Tisch liegen?
Selenskyis Credo ist, die Ukraine und ihre Positionen so zu stärken, dass das Land „stark genug sei, den Krieg zu beenden“. Ein Blick auf die Entwicklung der Front zeigt, dass die ukrainischen Verteidigungslinien gerade nachgeben und die russischen Truppen immer weiter vorrücken. In dieser Situation davon zu sprechen, dass man Russland militärisch zwingen will, sich aus der Ukraine zurückzuziehen, ist nicht nur unrealistisch, sondern kann dazu führen, dass die gesamte Ukraine geopfert wird.
Man könnte Selenskyis „Siegesplan“ auch so lesen, dass es darum geht, dass die NATO und der Westen an seiner Stelle Russland besiegen, doch dieser Traum könnte schon in wenigen Tagen platzen, nämlich falls in den USA Donald Trump für eine zweite Amtszeit gewählt wird. Denn Trump hat keinerlei Interesse an einem solchen III. Weltkrieg und schon gar nicht, über einen Eintritt der Ukraine in die NATO (was laut der Satzung der NATO gar nicht geht, denn die Aufnahme von Ländern, die sich im Krieg befinden, ist ausgeschlossen) selbst in diesen Krieg gezwungen zu werden.
Seltsam ist, dass offenbar drei Elemente dieses „Siegesplans“ geheim bleiben. Zwar sollen die Partner für die Ukraine den Krieg gewinnen, aber alles wissen sollen sie dann auch wieder nicht.
Auch sollen Drittstaaten von ihrem Territorium aus russische Raketen abschiessen, die auf die Ukraine zusteuern. Wer soll das denn sein? Polen? Die baltischen Staaten? Deutschland? Klar ist, dass jedes Land, das diesen Wunsch Selenskyis erfüllt, aktiver Kriegsteilnehmer wird und mit russischen Gegenschlägen rechnen muss.
Putin ist der Verbrecher, der die Ukraine völkerrechtswidrige überfallen hat. Keine Frage hierzu. Aber Selenskyi ist gerade dabei, die Ukraine, ihre Bevölkerung und den ganzen Westen in einen III. Weltkrieg zu ziehen, bei dem es keinen Gewinner geben kann, auch nicht die Ukraine.
Der Westen sollte diesem Weltkriegs-Wahnsinn nicht folgen, sondern alles in Bewegung setzen, um beide Seiten an den Verhandlungstisch zu bringen und das wird auf beiden Seiten gleich schwierig werden.
Für Selenskyi ist es bereits ausgemachte Sache, dass die NATO und der Westen den Krieg gegen Russland gewinnen müssen, denn die Ukraine ist dabei, ihn zu verlieren. Sich in einer solchen Situation zu weigern, die Realitäten zu erkennen und entsprechend zu verhandeln, stattdessen aber die Welt in den III. Weltkrieg zu führen, ist kein „Siegesplan“, sondern ein „III. Weltkrieg-Plan“. Ob der Westen diesen Wahnsinn akzeptiert, wird man sehen.
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