Das Favoritensterben geht weiter…
Frauen WM in Australien und Neuseeland – tolle Spiele, spannende Ergebnisse und ein Halbfinale, mit dem wohl die wenigsten gerechnet hätten. So macht Fußball Spaß!

(KL) – Nach der Frauen-WM in Australien und Neuseeland wird die FIFA-Weltrangliste wohl neu geschrieben werden müssen. Denn viele der Topteams mussten schon früh die Segel streichen – Deutschland (FIFA-Ranking 2), Kanada (7), Brasilien (8) und China (14) bereits in der Vorrunde, Japan, die Niederlande und nun auch Frankreich in den KO-Runden. Wer auf ein Halbfinale Schweden – Spanien (Dienstag, 10 Uhr MEZ) und Australien – England (Mittwoch, 12 Uhr MEZ) gewettet hätte, der hätte einen hübschen Batzen Geld gewonnen.
Die Achtel- und Viertel-Finals waren hoch spannend, es gab Elfmeterschießen und sportliche Dramen, hochklassigen Fußball, Emotionen und so ziemlich alles, was man sich bisher von diesem Turnier wünschen konnte.
Überraschend ist allerdings das Favoritensterben. Man könnte das Gefühl bekommen, als fände gerade eine Wachablösung im Frauen-Fußball statt. Die so genannten „Kleinen“ haben enorm aufgeholt, man denke nur an Kolumbien oder Jamaika, die Seriensiegerinnen hingegen können nicht mehr vom Ruhm vergangener Tage zehren. Einzig Schweden hält noch die Fahne der früheren Seriensiegerinnen hoch und könnte durchaus den Titel holen.
Doch das können die anderen drei Teams auch – und für alle bis auf Schweden wäre es eine Premiere, die man dem Siegerteam gönnen kann, egal, wie es heißt.
Die allgemeine Entwicklung des Frauen-Fußballs ist mehr als erfreulich und wer heute noch dumme Sprüche zum Thema Frauenfußball klopft, der hat von Fußball nicht viel Ahnung. Inzwischen ist es tatsächlich erfreulicher, die Spiele der Frauen anzuschauen statt der Spiele gelangweilter Jungmillionäre, deren Vertragspoker für viele wichtiger ist als das Kicken. Bei den Frauen ist das anders – und deswegen sind die Spiele und diese WM so attraktiv. Weiter so!
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