(Summer special 2022) – Das Geschwätz von Andrij Melnyk wird unerträglich

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, bricht sämtliche Regeln der Diplomatie. Er sollte abberufen und ausgetauscht werden.

Der verbale Amokläufer Andrij Melnik sollte besser durch einen echten ukrainischen Diplomaten ersetzt werden. Foto: Heinrich-Böll-Stiftung from Berlin, Deutschland / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

Der ukrainische Botschafter in Berlin hat durch seine höchst undiplomatischen Aussagen seinem Land nicht unbedingt genützt. Zum Glück wurde er inzwischen abberufen.

(KL) – Andrij Melnyk, der ukrainische Botschafter in Deutschland, dreht nun völlig durch. Mit seinen beleidigenden Tweets und Aussagen und sogar Drohungen gegen deutsche Politiker, denen er eine „Verschwörung“ gegen die Ukraine vorwirft, bringt er ein ganz neues Narrativ in die Diskussion um den Ukraine-Krieg. So, wie Melnyk die Situation darstellt, trägt am Ende Deutschland am Ukraine-Krieg die Schuld. Dass die Bundesregierung die Ukraine weiterhin und trotz der unsäglichen Aussagen Melnyks unterstützt, ist aller Ehren wert. Es wäre besser, wenn dieser verbale Amokläufer abberufen und ausgetauscht würde.

Die diplomatische Krise zwischen der Ukraine und Deutschland nahm ihren Anfang, als die ukrainische Regierung Bundespräsident Steinmeier zur „Persona non grata“ erklärte, dafür aber Bundeskanzler Olaf Scholz einlud, natürlich in der Hoffnung, dass Deutschland Waffensysteme liefert, die deutsche Ausbilder in der Ukraine erfordern, was de facto den Eintritt Deutschlands und der NATO in diesen Krieg bedeuten würde. Melnyk behauptete in einem Interview, dass Steinmeier „seit Jahrzehnten ein Spinnennetz der Kontakte mit Russland geknüpft“ habe. Richtig ist, dass Deutschland unter Angela Merkel, aber auch unter Gerhard Schröder enge wirtschaftliche Verflechtungen mit Russland in die Wege geleitet hatte, insbesondere im Energiesektor, genau so, wie es die Bundesregierung auch mit anderen Ländern getan hat. Dass die dabei verfolgte Absicht, nämlich den Frieden durch eine enge wirtschaftliche Verzahnung zu sichern, nicht geklappt hat, liegt einzig am unberechenbaren und inzwischen verbrecherisch agierenden Putin. Daraus abzuleiten, dass Deutschland für die Eskalation und damit den aktuellen Krieg verantwortlich sei, ist völlig abwegig.

Was Melnyk geflissentlich übersieht, ist dass die russischen Gaslieferungen, über die man zweifellos diskutieren kann, nach wie vor durch die Ukraine laufen. Denn die Durchleitungsgebühren machen einen beträchtlichen Anteil der ukrainischen Einnahmen aus. Einerseits Boykotte und Waffenlieferungen seitens des Westens zu fordern, gleichzeitig aber weiterhin gegen Bezahlung als „Erfüllungsgehilfe“ für den Energiehandel zwischen Russland und dem Westen zu agieren, ist heuchlerisch.

Auf Twitter pöbelte Melnyk, dass die „jahrelange Putin-freundliche Politik“ des damaligen Außenministers Sigmar Gabriel und „seiner SPD-Kumpane“ den Krieg in der Ukraine „erst herbeigeführt“ habe. Mit drohendem Unterton ergänzte Melnyk, dass „die Aufarbeitung noch kommen würde“. Selensky täte gut daran, diesen Mann aus dem diplomatischen Dienst zu entfernen. Immerhin hat auch die Ukraine jahrelang ein „Spinnennetz der Kontakte mit Russland“ unterhalten und blendend an der Durchleitung russischen Gases in den Westen verdient, selbst heute, selbst während dieses schlimmen Kriegs.

Melnyks Ziel ist klar – mit seinen systematischen Unverschämtheiten versucht er, Deutschland und die NATO zur Kriegspartei zu machen. Doch müssen Deutschland und der Westen gut überlegen, ob sie tatsächlich Kriegspartei in einem sich dann in einen neuen Weltkrieg entwickelnden Konflikt werden wollen.

Es mag sein, dass es in der Nachbetrachtung ein Fehler war, dass Deutschland auf russische Energieträger gesetzt hat. Das haben allerdings auch fast alle anderen Länder gemacht und eben auch die Ukraine. Niemand konnte den politischen Amoklauf Putins vorhersehen und dass die Welt Handelsbeziehungen knüpft, ist unbestritten, zuweilen auch mit Ländern, deren politischen Systeme man nicht schätzt. Doch sollte Melnyk vielleicht auch erklären, warum die Ukraine nicht die Gasleitungen aus Russland abgedreht hat und den Transport russischen Gases in den Westen dadurch verhindert. Vielleicht doch wegen der Durchleitungsgebühren, die aus dem „Spinnennetz der russischen Kontakte“ fließen?

Der Moralapostel Melnyk, der den Kauf russischen Gases mit „Shame on you“ kommentiert, das Kassieren von Durchleitungsgebühren vom Feind allerdings völlig normal findet, ist auf der diplomatischen Ebene in einem Land, das die Ukraine intensiv unterstützt, Hunderttausende ukrainische Flüchtlinge aufnimmt, Waffen und Geld liefert, nicht mehr tragbar.

Der Versuch, Deutschland für den Ausbruch und Verlauf dieses Krieges verantwortlich zu machen, ist eine absolute intellektuelle Fehlleistung. Und es wird nicht Andrij Melnyk sein, der entscheidet, ob der Westen und speziell Deutschland in den III. Weltkrieg einsteigen. Es wäre definitiv besser, würde die Ukraine diesen Mann durch einen echten Diplomaten ersetzen, bevor dieser Andrij Melnyk noch größeren Schaden für sein Land anrichtet.

2 Kommentare zu (Summer special 2022) – Das Geschwätz von Andrij Melnyk wird unerträglich

  1. Dieser sog. Botschafter Melnyk ist eine einzige Zumutung!Der beschimpft hier, angefangen vom Bundespräsidenten über den Bundeskanzler,Bundesminister bis zum lokalen Politiker alles in unflätigster Weise.Hat unsere Regierung keinen Mumm in den Knochen,um sich in entsprechender Weise zu wehren und diesen Mann sofort des Landes zu verweisen? Müssen wir uns diese wüsten Beschimpfungen eigentlich noch länger gefallen lassen?

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