Das lang angekündigte Sommer-Nadelöhr

Den ganzen Sommer des Jahres 2018 über wird einer der großen Grenzübergänge zwischen dem Elsass und Baden geschlossen. Der gesamte grenzüberschreitende Verkehr nördlich von Straßburg wird weitere Staus woanders erzeugen.

Im Sommer 2018 wird der Rheinübergang zwischen Gambsheim und Rheinau gesperrt. Foto: Georg Slickers / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(WB) – Es ist schon klar, dass man Bauarbeiten im Sommer erledigen muss, da es im Winter zu kalt dafür ist. Keine Frage. Trotzdem wird die Sperrung der baufälligen Brücke am Grenzübergang zwischen Rheinau und dem elsässischen Gambsheim zwischen Juni und August 2018, also praktisch den ganzen Sommer über, für mächtig viele Probleme sorgen. Auf die man sich bereits jetzt einstellen sollte.

Das nennt man langfristige Planung – denn die angekündigte Sperrung der Rheinbrücke zwischen Gambsheim und Rheinau ist für den Sommer 2018 geplant – und diese rechtzeitige Ankündigung könnte dazu führen, dass sich zahlreiche Grenzgänger für eine neue Art des Wegs zur Arbeit entscheiden werden.

Wenn der Übergang nördlich von Straßburg gesperrt sein wird, muss man damit rechnen, dass ein großer Teil des grenzüberschreitenden Verkehrs über Kehl geleitet werden wird. Dort wird sich nach Abschluss der Trambaustelle der Verkehr zwar wieder beruhigt haben, dennoch muss man durch das erhöhte Verkehrsaufkommen mit neuen Staus rechnen.

So wird dann der Sommer 2018 eine gute Gelegenheit, sich über alternative Verkehrskonzepte für Berufspendler zu informieren. Eine Art, die dann stattfindenden Staus in Grenzen zu halten, könnten Mitfahrgemeinschaften sein, denn je weniger Autos pendeln, desto kürzer sind die Staus. Auch der öffentliche Personennahverkehr ist eine Alternative – die Ortenau-S-Bahn fährt zu den Stoßzeiten einen strammen Takt und verbindet Offenburg und Straßburg miteinander – von beiden Städten aus erreicht man so ziemlich jeden Punkt in der Ortenau und im Elsass.

Vielleicht bringt diese Sperrung ja nicht nur Staus und Ärger, sondern für einen ganzen Teil der Bevölkerung die Entdeckung alternativer und umweltfreundlicher Methoden, von A nach B zu gelangen, ohne dabei weiterhin jeden Tag im Individualverkehr unterwegs zu sein. Wünschenswert wäre das allemal.

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