Das sind die olympischen Hauptsponsoren

Während in Tokio immer mehr Sportler und Betreuer positiv auf Covid-19 getestet werden, sollte man sich die Frage stellen, ob man die Produkte der olympischen Sponsoren wirklich braucht…

Das sind die Finanzpartner des IOC, die ebenso wie die Verbände ordentlich Gewinne mit diesen Olympischen Spielen erzielen wollen. Foto: https://cnosf.franceolympique.com

(KL) – Die Olympischen Spiele 2020 in Tokio sind zwar noch nicht offiziell eröffnet, haben aber bereits mit einer pandemiebedingten Verspätung von einem Jahr begonnen, mit ersten Spielen des Fußball-Turniers und im Softball. Stoppen kann diese Veranstaltung niemand mehr, da viel zu viel Geld in diesen Olympischen Spielen steckt und die Gier der internationalen Sportverbände einfach zu groß ist. Neben den Zahlungen für TV-Rechte bauen die Veranstalter, das IOC, vor allem auf Werbeeinnahmen. Und hier kommen wir Verbraucher ins Spiel. Denn wir sind die einzigen, die dem IOC einen Strich durch die Rechnung machen können, indem wir nicht auf die Werbebotschaften der Hauptsponsoren hören. Schauen wir mal, wer sich an der Finanzierung dieses verantwortungslosen Events beteiligt.

Nicht mehr von Olympischen Spielen wegzudenken ist der amerikanische Zuckerbrause-Hersteller Coca-Cola. Seit 1928 pumpt das Unternehmen aus Atlanta riesige Summen in die Olympischen Spiele, um sich ein sportliches Image zu verpassen. Wie gesundheitsschädlich diese braune Brühe ist, erklärt gerne Christiano Ronaldo, der bei einer Pressekonferenz bei der ebenso verantwortungslosen EURO 2020/21 angewidert eine Flasche des Getränks aus dem Blickfeld der Kameras entfernte…

Mit der Allianz hat das IOC einen tollen Partner aus der Welt der Versicherungen. Schade nur, dass weder das IOC, noch die nationalen Sportverbände und auch nicht die Allianz eine wie auch immer geartete Haftung für Gesundheitsschäden der Athleten übernehmen. Angesichts der zahlreichen Covid-Fälle schon vor Beginn der Spiele ist das eigentlich ziemlich schade. Eine spezielle Sportler-Versicherung gegen Covid-Infektionen hätte der Allianz gut zu Gesicht gestanden und dem olympischen Engagement der Versicherung zur Ehre gereicht.

Den Tourismus nach dem hoffentlich einmal eintretenden Ende der Pandemie will AirBnB aufmischen. Und dazu wurde das Übernachtungsportal für die nächsten drei Olympischen Spiele einer der Hauptsponsoren. Dieses Engagement passt allerdings in die heutige Zeit – schon bald werden viele Menschen gezwungen sein Übernachtungsgäste aufzunehmen, um finanziell noch über die Runden zu kommen. Und von diesem Markt will sich AirBnB das Obelix-Stück abschneiden.

Und wo wir schon beim Geldverdienen sind, sollte auch der chinesische Riese Alibaba nicht vergessen werden, der viel Geld investiert, um international mehr Akzeptanz zu erzielen. Cloud-Dienste (na klar, unsere Daten sind auf chinesischen Servern mindestens ebenso sicher wie auf denen der NSA…) und eCommerce-Plattformen sind die wirtschaftlichen Antreiber der Zukunft. Passt gut zu AirBnB, allerdings weniger zu einer nachhaltig gemanagten Welt.

Auch der Informatik-Hersteller ATOS ist schon seit fast 20 Jahren Mitglied der olympischen Familie. Und investiert ebenfalls viel Geld, um ein positives Image aufzubauen. Ob dieses positive Image durch das Engagement für eine Veranstaltung, die nie hätte stattfinden dürfen, wirklich gut entwickelt werden kann?

Wo schnell gelaufen, hoch gesprungen und weit gestoßen wird, braucht es auch Werbung für Reifen. Und die sollen nach dem Willen des IOC beim Partner Bridgestone eingekauft werden. Aber Reifen kann man ja auch bei Herstellern kaufen, denen die Gesundheit der „Jugend der Welt“ vielleicht mehr am Herzen liegt…

Intel liefert die Chips für die Olympischen Spiele, Dow Chemicals die Chemie, General Electric (GE) weitere Infrastruktur-Dienste. Und seit 1932 stoppt Uhrenhersteller Omega die Zeiten der Sportler. Als ob es keine anderen Hersteller von Chronographen gäbe…

Um diese Olympischen Spiele in ganzer Schönheit genießen zu können, bietet sich Hauptsponsor Panasonic an. Aber gibt es nicht auch tolles Audio-, Video- und TV-Equipment anderswo? Und dort, wo Panasonic nicht so gut aufgestellt ist, springt ein anderer Hauptsponsor ein – Samsung. Aber auch zu den Produkten von Samsung gibt es ja jede Menge Alternativen.

Ganz toll für die „Jugend der Welt“ sind auch die Produkte aus dem Haus Procter & Gamble. Ob man die auch weiterhin braucht, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Das verantwortungslose IOC freut sich auch über die Unterstützung von Toyota, deren Fahrzeuge man nach dem Wunsch des IOC am besten gleich mit der Karte eines anderen Sponsors bezahlt – mit VISA.

Wie erfolgreich die Zusammenarbeit zwischen dem geldgierigen IOC und seinen Finanzpartnern sein wird, entscheiden wir Verbraucher. Wer weiß, vielleicht hat ja der eine oder andere Verbraucher gar keine Lust mehr, sein Geld bei diesen Sponsoren auszugeben…

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