Das Trauma der USA (und der westlichen Welt)
Am 11. September 2001 griffen islamistische Terroristen die beiden Türme des World Trade Centers (WTC) in New York und das Pentagon in Washington an.

(KL) – Jeder, der 2001 bewußt erlebt hat, weiß heute noch ganz genau, wo er oder sie war, mit wem, was man gemacht hat. Die Bilder der Boings, die sich in die Türme des WTC bohrten und Tausende Menschenleben kosteten, haben sich unauslöschlich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. In den 23 Jahren seit diesem Schicksalstag hat sich die Welt verändert. Leider nicht zu ihrem Besseren.
Die Bilder haben die Welt mit offenem Mund zurückgelassen, doch muss man festhalten, dass der als Reaktion von den USA gestartete „Krieg gegen den Terror“ zwar mit dem Tod von Ousama bin-Laden endete, doch keineswegs den Terror beendete, ganz im Gegenteil. Schätzte man vor dem 9/11 die Anzahl potentieller islamistischer Terroristen, der so genannten „Schläfer“, weltweit auf 800 Personen, so gehen die Geheimdienste heute von einer sechsstelligen Zahl potentiell gewaltbereiter Personen in westlichen Ländern aus. Der Umstand, dass inzwischen täglich Angriffe mit Messern und anderen Waffen in westlichen Ländern zu beklagen sind, dass wir seit 2001 eine unglaubliche Zahl Anschläge mit vielen Opfern erleben mussten, zeigt ebenfalls, dass der „Krieg gegen den Terror“ eher terroristische Resilienz hervorgerufen hat, als den Terrorismus einzudämmen.
Für die USA war dieser Angriff eine neue Erfahrung. Das Land, das ständig Kriege weit entfernt vom „Homeland“ führt, wurde in seinen hoch symbolischen Städten New York und Washington angegriffen, ein Trauma für die USA, die seither auch nicht zur Ruhe gekommen sind, trotz Milliarden-Investitionen in das neue Sicherheits-Ministerium „Homeland Security“, doch mit Geld alleine kann man den Terrorismus nicht eindämmen.
In weniger als einem Monat erleben wir den Jahrestag der Hamas-Terrorangriffe auf Israel, und heute noch befindet sich eine unbekannte Anzahl noch lebender Geiseln in der Hand der Terroristen, die auch in den USA von jugendlichen Wokisten zu „Befreiungshelden“ hochgejazzt werden.
So übel es auch ist, die Terroristen vom 9/11 haben weitestgehend ihre Ziele erreicht. Sie wollten die westliche Welt in ihren Grundfesten erschüttern und das ist ihnen nachhaltig gelungen. Seitdem ist die westliche Welt zwischen relativ wirkungslosen Sicherheitsmaßnahmen und offener Hilflosigkeit angesichts des weltweiten Terrors hin- und hergerissen und bislang gibt es keine einzige Maßnahme, um dieses Phänomen in den Griff zu bekommen.
Seit dem 9/11 wurden die westlichen Streitkräfte aus Afghanistan vertrieben, wo nun wieder die radikal-islamistischen Taliban an der Macht sind; der Iran hat sich zur Atommacht aufgeschwungen und unterstützt aktiv den russischen Krieg in der Ukraine; es wird mit den Hamas-Terroristen verhandelt, als würden diese eine Regierung darstellen.
Lösungen gibt es momentan keine, doch sollte man heute an die ungefähr 3000 Menschen denken, die an diesem 11. September 2001 unter schrecklichen Umständen ums Leben kamen. Man sollte auch an ihre Familien und Freunde denken, an ihre Arbeitskollegen, an alle, mit denen diese 3000 feige getöteten Menschen zu tun hatten. Mögen sie alle in Frieden ruhen und möge die Welt endlich zur Vernunft kommen.
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