Das war’s dann wohl mit dem Klima…

Mit der Ernennung des Fracking-Unternehmers Chris Wright beendet Donald Trump den Kampf gegen den Klimawandel. Die COP29 könnte man damit heute schon beenden.

Chris Wright, der designierte US-Energieminister und Klimawandel-Leugner, wird den Kampf gegen den Klimawandel boykottieren. Sehr Bedenklich. Foto: Gage Skidmore from Surprise, AZ, United States of America / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

(KL) – Während Zehntausende Experten, Politiker und Lobbyisten in Baku, der Hauptstadt von Aserbaidjan, darüber diskutieren, wie man den zerstörerischen Klimawandel stoppen kann, unterläuft der designierte US-Präsident Donald Trump alle Anstrengungen zur Rettung des Klimas, indem er den Chef des amerikanischen Fracking-Unternehmens „Liberty Energy“ Chris Wright zum Energieminister ernennt. Angesichts des Umstands, dass die USA alleine für 12,55 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sind, wird die Rückkehr zu fossilen Energieträgern in den USA den weltweiten und ohnehin viel zu schwachen Kampf gegen den Klimawandel zunichte machen. Eine viel schlechtere Nachricht für die Welt könnte es momentan gar nicht geben.

Allerdings musste man mit der Unberechenbarkeit von Donald Trump rechnen. Nachdem er einen TV-Moderator zum Verteidigungsminister gemacht hat, einen Querdenker und Impfgegner zum Gesundheitsminister, ist die Ernennung eines Klimawandel-Leugners zum Energieminister eigentlich nur konsequent. Klar ist, dass Trump die US-Wirtschaft ankurbeln will. Dass die Welt dafür den Preis zahlt, ist tragisch für die Welt. Doch Trump ist die Welt egal.

Chris Wright, der designierte Energieminister, ist ein radikaler Klimawandel-Leugner, der den Kampf gegen die weltweite Klimaerwärmung nicht nur für überflüssig hält, sondern sogar mit dem Sowjet-Kommunismus vergleicht. „Es gibt keine Klimakrise“, erklärte er noch letztes Jahr. Als Chef des Fracking-Unternehmens wird der Mann natürlich das höchst umweltschädliche „Fracking“ fördern und verteidigen.

Beim Fracking wird vereinfacht gesagt mit Wasserdruck und Chemikalien Erdgas aus tiefer liegenden Schieferschichten gepresst und mit Chemikalien von anderen Elementen getrennt? Die dabei verwendeten Chemikalien stellen eine ungeheuere Umweltbelastung dar. Dieses Verfahren ist gleich auf zwei Ebenen kritisierbar – zum einen wäre da die Umweltbelastung aufgrund der Chemikalien, zum anderen läuft das Fracking den Bestrebungen zur Energiewende und dem Ausstieg aus die Umwelt belastenden fossilen Energieträgern zuwider. Dabei ist bekannt, dass die Energiewende funktionieren kann, wie man in mehreren europäischen Ländern sieht, deren Energieversorgung bereits überwiegend auf erneuerbaren Energien beruht. Insofern ist die Ernennung von „Fracking-Minister“ Wright eine Art „Zurück in die Zukunft“, die leider von der Welt teuer bezahlt werden wird.

Für die Wahl von Wright als Energieminister bejubelte sich Donald Trump erst einmal ausgiebig, bezeichnete Wright als „Pionier der Schieferrevolution“ und freute sich darauf, dass der Klimaleugner dafür sorgen würde, dass Energie in den USA „sicherer und erschwinglicher“ würde.

Doch nicht nur der Rest der Welt wird diese Vollbremsung im Kampf gegen den Klimawandel teuer bezahlen, auch die USA selbst werden unter dieser Entscheidung von Trump zu leiden haben. Erst vor wenigen Wochen wurde der Süden der USA von einem der heftigsten Orkane aller Zeiten erschüttert und diese Phänomene werden sich natürlich weiter intensivieren, da sie, da sind sich die Wissenschaftler einig, vom Klimawandel befeuert werden.

Die Zusammensetzung von Trumps künftigem Kabinett ist sehr bedenklich, denn diese Mischung aus Amateuren, Querdenkern und Personen, die in erster Linie ihre eigenen Interessen verfolgen, das ganze unter Leitung eines bereits verurteilten Kriminellen, verheißt nichts Gutes. Als ob die Welt momentan nicht schon genug Probleme hätte…

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