Das werden tolle Olympische Spiele…
Die Covid-Fälle in Tokio häufen sich. Die „Blase“ funktioniert nicht und der Chef des IOC Thomas Bach wird zur meist gehassten Person in Japan.
(KL) – Thomas Bach, der Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat es geschafft – er ist heute die meist gehasste Person in Japan. Denn dort, wo sich die Infektionszahlen gerade auf dem höchsten Stand seit sechs Monaten befinden, wo bereits zahlreiche Sportler und Betreuer positiv auf das Coronavirus getestet wurden, wo hoch riskante Sportwettkämpfe ohne Publikum stattfinden sollen, will man diese Olympischen Spiele überhaupt nicht. Doch ist so viel Geld über TV-Rechte und Werbepartner im Spiel, dass Thomas Bach wohl lieber „die Jugend der Welt“ opfern würde, als auf das viele Geld zu verzichten.
Am Wochenende findet also die Eröffnungsfeier in Tokio statt. Natürlich ohne Publikum, dafür können sich aber Athleten und Betreuer wenigstens gegenseitig anstecken. Nach den Erfahrungen mit der nicht minder verantwortungslosen EURO 2020/21 hätte man es eigentlich besser wissen müssen. Die Organisation eines solchen Events kann heutzutage nicht sicher sein. Aber was kümmert das schon die allmächtigen Sportverbände, die zu reinen Geldmaschinen verkommen sind und auf dem Weg zum Big Business alle Ethik über Bord geworfen haben – Pierre de Coubertin würde sich im Grab umdrehen, müsste er mit ansehen, zu welchem zynischen Unternehmen die olympische Bewegung geworden ist.
Ach ja, wo sich das IOC schon nicht so sonderlich für die Gesundheit der Sportler und Sportlerinnen zuständig fühlt, traf es dennoch einige sehr wichtige Entscheidungen. Zum Beispiel diejenige, dass das den Sportlern das Tragen der Regenbogenfarben untersagt ist. Und dass die Spiele 2032 in Brisbane, Australien stattfinden werden.
Niemand wird diese unsäglichen Olympischen Spiele mehr verhindern können und die Chancen stehen hoch, dass es sich erneut um einen Superspreader-Event handeln wird. Doch können wir alle den korrupten Sportverbänden und ihren Partnern eine entsprechende Antwort geben. Da ja die TV-Übertragungen gesichert sind, ist es ein leichtes, die Werbetafeln der Werbepartner anzuschauen, sich diese zu merken und dann eine Zeitlang die Produkte dieser Unternehmen von der Einkaufsliste zu streichen. Es wäre erfreulich, wenn die Organisatoren dieser „Spiele der Schande“ nicht noch finanzielle Gewinne daraus erwirtschaften, dass sie die Gesundheit von Tausenden Sportlern gefährden.
Das IOC, ebenso wie die UEFA, sollten die bei diesen verantwortungslosen Veranstaltungen erzielten Gewinne in die Gesundheitssysteme der betroffenen Länder einzahlen, denn mit der Gefährdung Dritter sollte man keine Geschäfte machen dürfen. Und wenn dann eines Tages diese Pandemie vorbei ist, wird man über diese Sportverbände sprechen und eventuell Alternativen gründen müssen. Denn weder das IOC, noch die UEFA und auch nicht die FIFA entsprechen heute den ethischen Mindestanforderungen an einen Sportverband. Ob Thomas Bach Japan auf die gleiche Weise verlassen muss wie Carlos Ghosn?
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