Der Absturz ins Bodenlose des François Hollande

Ganze 3 % der Franzosen wünschen sich, dass sich der französische Präsident 2017 erneut zur Wahl stellt. 3 %! Was gleichzeitig bedeutet, dass ihn 97 % der Franzosen nicht mehr sehen können.

Nur noch 3 % der Franzosen wollen, dass François Hollande 2017 erneut kandidiert. Ein Präsident am Ende. Foto: Garitan / Wikimedia Commons

(KL) – Was war das für ein Wahlkampf 2012! Nicolas Sarkozy vs. François Hollande, „Bling-Bling“ gegen „Mr. Flanby“. Seitdem ist in Frankreich eigentlich so ziemlich alles eher schlecht gelaufen. Der Arbeitsmarkt meldet Monat für Monat neue Rekordzahlen, allerdings leider nur negative und keine positiven Rekorde. Und Hollande hat mittlerweile das Vertrauen der Franzosen verspielt. Das belegt eine Umfrage des Forschungsinstituts „Opinion Way“, die für das „Le Figaro Magazine“ erstellt wurde.

Selbst die Mitglieder der PS haben die Nase von ihrem Präsidenten voll. Sie setzen bei den möglichen Präsidentschaftskandidaten der PS Regierungschef Manuel Valls mit 40 % an die Spitze, gefolgt von Martine Aubry (16 %) und selbst Hollandes ehemalige Lebensgefährtin Ségolène Royal liegt noch vor Hollande. Der bei seinen Parteifreunden immerhin noch 15 % Sympathisanten hat.

Speziell in Frankreich werden Modelle der Bürgerbeteiligung meist mit dem Hinweis darauf abgewiesen, dass „die Bürger nicht legitimiert“ wären, am politischen Prozess teilzuhaben. Was aber ist mit einem Präsidenten, den das ganze Land nicht mehr haben will? Kann man bei 97 % Ablehnung noch davon sprechen, dass Hollande von den Franzosen „legitimiert“ ist?

Diese Woche wird man ihn stundenlang in Begleitung der Granden an den Stränden der Normandie sehen. Doch um im Ansehen der Franzosen wieder zu steigen, hätte Hollande vor 70 Jahren diese Strände schon ganz alleine von den Nazis säubern müssen. Hat er aber nicht. Und doch gibt es einen Grund, warum Hollande bis 2017 nicht zurücktreten sollte. Träte er jetzt zurück und gäbe es Neuwahlen, hieße die neue französische Präsidentin Jeanne Le Pen. Wenigstens davor sollte er die Franzosen bewahren.

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