Der „Alternative Nobelpreis 2014“ für Edward Snowden

Mit dem auch als „Alternativer Nobelpreis“ bezeichneten „Right Livelihood Award“ zeichnet die gleichnamige Stiftung auch den Whistleblower Edward Snowden aus.

Der "Alternative Nobelpreis 2014" trifft genau den Richtigen - Edward Snowden. Foto: © The Guardian HR / www.rightlivelihood.org

(KL) – Doch. Es gibt auch gute Nachrichten. Zum Beispiel diese – die Stockholmer „Right Livelihood Award Stiftung“ verleiht dem Weltaufklärer Edward Snowden den „Alternativen Nobelpreis“. Durch diese mutige Entscheidung machen es die Stockholmer Kämpfer für Menschenrechte, Pressefreiheit, bürgerliche Freiheiten und den Kampf gegen den Klimawandel den Regierungen immer schwerer, Edward Snowden weiterhin als Verbrecher zu behandeln.

Die anderen vier diesjährigen Preisträger können einem fast ein wenig Leid tun – denn dieses Jahr wird vor allem die Auszeichnung Snowdens im Mittelpunkt stehen, dessen persönliche Sicherheit durch diesen Preis sicherlich ein wenig steigt. Gleichzeitig sorgt die Stockholmer Stiftung dafür, dass das Thema der globalen Ausspionierung der Menschen nicht in Vergessenheit gerät – was angesichts der zahlreichen Krisen auf diesem Planeten verständlich, aber bedauerlich ist.

Darum Ehre, wem Ehre gebührt – die fünf Preisträger des „Alternativen Nobelpreises“ sind:

Edward Snowden (USA) und Alan Rusbridger (GB) erhalten gemeinsam einen Ehrenpreis für die Veröffentlichung des NSA-Materials. Diesen Ehrenpreis begründet die Stiftung so: Snowden wird ausgezeichnet, „weil er mit Mut und Kompetenz das beispiellose Ausmaß staatlicher Überwachung enthüllt hat, die grundlegende demokratische Prozesse und verfassungsmäßige Rechte verletzt“. Alan Rusbridger hingegen hat „für den Aufbau einer globalen Medienorganisation gesorgt, die sich verantwortlichem Journalismus im öffentlichen Interesse verschrieben hat und gegen große Widerstände illegales Handeln von Unternehmen und Staaten enthüllt“. Dieser Ehrenpreis ist nicht dotiert, allerdings will die Stiftung Anwaltskosten für Snowden übernehmen.

Das Preisgeld in Höhe von 1,5 Millionen Schwedischen Kronen (ca. 162.000 €) teilen sich:

Asma Jahangir (Pakistan), „weil sie die Menschenrechte in Pakistan und darüber hinaus verteidigt, schützt und stärkt – oft in sehr schwierigen und komplexen Situationen und unter großem persönlichen Risiko“.

Basil Fernando / Asian Human Rights Commission (Hong Kong, China), „für seine unermüdliche und herausragende Arbeit für die Umsetzung der Menschenrechte in Asien und deren Dokumentation“.

Bill McKibben / 350.org (USA) „für die erfolgreiche Mobilisierung einer wachsenden zivilgesellschaftlichen Bewegung für weit reichende Maßnahmen gegen den Klimawandel in den Vereinigten Staaten und weltweit“.

Selbst die Verkündung der diesjährigen Preise wurde in Schweden zum Politikum. Die Verkündung war nämlich für den heutigen Donnerstag im schwedischen Außenministerium geplant, wo sie nämlich bereits seit 1995 stattfindet. Dieses Jahr sagte das schwedische Außenministerium allerdings ab – die Entscheidung für Snowden scheint die schwedische Regierung doch sehr zu genieren. Da darf man ja gespannt sein, mit welchen Argumenten die deutsche Regierung künftig Edward Snowden das Asyl verweigert.

Weitere Informationen über diese großartige Stiftung, den „Alternativen Nobelpreis“ und die Preisträger gibt es, wenn Sie HIER KLICKEN!

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste