Der Beaujolais nouveau ist da. Hm.

31 Millionen Flaschen dieses jungen Weins, der in Frankreich alles andere als beliebt ist, werden seit Donnerstag auf den Weltmarkt geworfen.

Der neue Beaujolais ist da - für die Franzosen ist das nicht unbedingt ein Fest... Foto: privée

(Red) – Bei uns ist es ein Weinereignis – der Beaujolais nouveau, der neue Wein aus dieser Weinbauregion nördlich von Lyon, eröffnet das Trinken des 2016er Jahrgangs. In vielen Ländern der Welt denkt man, dass es sich um einen besonders guten und edlen Wein handelt – in Frankreich schüttelt man sich eher. Denn echte Weinkenner halten den Beaujolais nouveau für eine mittlere Zumutung.

Wieder werden Japan und die USA die Hauptabnehmer dieses jungen Weins sein. Beide Länder importieren zusammen mehr als ein Viertel der gesamten Produktion dieses Jahrgangs-Vorläufers, der auch in Deutschland Abnehmer findet. Die Begeisterung Traditionell durften um Mitternacht in Beaujeu, Hauptort des Weinbaugebiets nördlich von Lyon, die ersten Fässer geöffnet werden. Am dritten Donnerstag im November kann der Wein des aktuellen Anbaujahres verkauft werden.

Im Grunde ist der Beaujolais nouveau (oder primeur, wie er auch genannt wird) eine Art interkulturelles Missverständnis, das auf einem Marketinggag beruht. So will die Tradition, dass dieser junge Wein am dritten Donnerstag im November auf den Markt geworfen wird, was den Händlern ermöglicht, rund um dieses „Ereignis“ verschiedene Marketingaktionen durchzuführen. Und da französischer Wein weltweit für allerhöchste Qualität steht, denkt die ganze Welt, dass mit dem Beaujolais ein Spitzenwein daher kommt. Doch diesen „Spitzenwein“ würden die meisten Franzosen noch nicht einmal zum Kochen verwenden…

Der 2016er soll in seinen Noten nach Banane schmecken. Na, dann Prost.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste