Der Bitcoin kratzt an der 100.000 Dollar-Marke

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann der Bitcoin durch die 100.000 Dollar-Marke geht. Danach soll es weiter steil nach oben gehen. Ein Zeichen der Zeit?

Anhand der Entwicklung des Bitcoins erkennt man, wie krank unsere Gesellschaften inzwischen sind. Foto: Jorge Franganillo / Wikimedia Commons / CC-BY 2.0

(KL) – Der Bitcoin spielt seit der Wahl von Donald Trump als nächsten US-Präsidenten verrückt. War er im Frühsommer noch auf knapp 55.000 Dollar abgesunken, scheint er jetzt nur noch eine Richtung zu kennen – nach oben. Davon profitieren werden die 11 % der erwachsenen Deutschen, die in diese Krypto-Währung investiert haben, wie eine Studie von „Bitpanda“ herausgefunden hat. In Frankreich ist der Anteil der erwachsenen Personen, die in Krypto-Währungen investiert haben, sogar noch höher (18 %).

Der Bitcoin ist die Materialisierung eines alten Traums der Menschheit – reich werden, ohne etwas dafür zu tun. Und nun, da die Super-Kapitalisten Trump und Musk das Sagen in den USA haben werden, dreht der Bitcoin durch, in erster Linie weil klar ist, dass die beiden Krypto-Währungen pushen werden, so sehr sie können. Und viele gutsituierte Menschen stürmen nun wieder in den Bitcoin, von dem Experten sagen, dass er Mitte 2025 die 150.000 Dollar und bis zum Jahr 2030 sogar 900.000 Dollar erreichen wird. Dabei basiert der Bitcoin, wie alle Krypto-Währungen, einzig auf dem Glauben, dass diese virtuelle Währung, die durch keinerlei realwirtschaftliche Werte abgesichert ist, weiter im Wert steigen wird.

Das könnte durchaus passieren und bedeutet nichts anderes, dass die Happy Few, denen es bereits heute gut geht, ohne etwas dafür zu tun, noch reicher werden und dass die Schere zwischen den Reichen und den Armen immer weiter aufgeht. Wildwest-Kapitalismus in Reinkultur, der bereits heute andeutet, wie sich die USA und weite Teile der westlichen Welt in den nächsten Jahren entwickeln werden.

Die Frage ist nur, wie lange das noch gutgeht. Seit ein paar Tagen wissen wir, dass wir den Klimawandel leider nicht stoppen können, da das hierfür benötigte Geld erst einmal in Kriege und die Vernichtung des Planeten investiert werden muss, damit wenigstens die Aktionäre der Rüstungs- und Energiekonzerne ihr Vermögen mehren können. Otto Normalverbraucher schaut dann eben in die Röhre und soll sich darüber freuen, dass es wenigstens den Reichen immer besser geht.

Tröstlich ist immerhin, dass auch diejenigen, die von diesen frenetischen Entwicklungen profitieren, dann in der von ihnen zerstörten Welt leben müssen, in denen ihnen auch ihre schönen Bitcoins nicht mehr nützen.

Es wird immer klarer, dass die Welt zum Überleben neue Politik-, Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme braucht, doch werden wir diese nicht bekommen, da diejenigen, die diese Änderungen anstossen und umsetzen müssten, leider diejenigen sind, die heute am meisten von den Ungerechtigkeiten, von der Zerstörung der Umwelt und von den Kriegen profitieren.

Noch vor wenigen Jahren hätte hier jetzt der Satz gestanden, dass die einzigen, die an dieser Entwicklung etwas ändern können, wir selbst durch unser Wahlverhalten sind. Doch der Satz stimmt nicht mehr. Leider gibt es inzwischen einen Trend, nach dem Amtsinhaber Wahlergebnisse, die ihnen nicht passen, einfach ignorieren, so wie der französische Präsident Macron, der Frankreich in ein politisches Chaos gestürzt hat, wie es die V. Republik noch nicht erlebt hat. Aber jede Wette, auch Macron besitzt einige Bitcoins und um den Mann wird man sich kaum Sorgen machen müssen, denn immerhin gehört er ja zu den Happy Few, denen Hummer und gebratene Tauben ins Maul fliegen. Die Frage ist nur, wie lange noch…

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