Der Blick hinaus über den Tellerrand…

Eurojournalist(e ) „bastelt“ gerade an einem europäischen Partnernetzwerk unabhängiger Internet-Medien, um von dort berichten zu können, wo die Dinge auch tatsächlich passieren.

Mit unseren portugiesischen Kollegen von "Aventar.eu" verbindet uns Freundschaft und der Wunsch, ein europäisches Netzwerk unabhängiger Online-Medien aufzubauen. Foto: Screenshot aventar.eu

(KL) – Wussten Sie, wie spannend gerade die Politik in Portugal ist, einem Land, das zu denjenigen gehört, die am meisten unter der europäischen Austerität zu leiden haben? Vermutlich nicht, denn die Politik in Portugal gehört zu den Themen, die Sie in Ihrer Tageszeitung mit der Lupe suchen müssen – da man mit portugiesischer Politik einfach keine hohen Auflagen verkaufen können. Da nimmt man eben lieber den Artikel über die erneute Heirat des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff, das ist mehr „People“, spricht auch Menschen an, die ansonsten eher die BILD lesen, sorgt für Verkäufe und macht damit auch die Anzeigenkunden froh. Aber das, was in Portugal gerade passiert, ist nicht nur für die Portugiesen wichtig, sondern für ganz Europa. Und deshalb werden wir künftig verstärkt auch aus Portugal, dazu aber auch aus anderen europäischen Ländern berichten, damit Sie ein möglichst genaues Bild haben, was in Europa passiert. Und hierfür freuen wir uns ganz besonders über die neue Zusammenarbeit mit der unabhängigen portugiesischen Online-Zeitung „www.aventar.eu“!

Die Initiative für diese neue Kooperation kam von unserer hoch geschätzten Kollegin Sarah Adamopoulos, einer durch und durch europäischen Journalistin, die eines Tages anfragte, ob „aventar“ Artikel von Eurojournalist(e) und unserer Edition bei den Kollegen von „mediapart“ auf Portugiesisch übersetzen und bei sich veröffentlichen kann. Was wir natürlich sehr gern erlaubten und seitdem erscheinen regelmäßig Artikel von unseren Plattformen in portugiesischer Sprache bei den Kollegen in Lissabon.

Doch dabei soll es nicht bleiben – gemeinsam planen wir, solche Kontakte auch in andere europäische Städte zu legen, denn inzwischen gibt es fast überall unabhängige Internet-Medien, die zwar alle mit den gleichen materiellen Problemen zu kämpfen haben, aber alle versuchen, einen unabhängigen Journalismus hoch zu halten, von dem nach den „Charlie-Attentaten“ im Januar zwar jeder sprach, den aber niemand unterstützen möchte. So laufen bereits erste Gespräche mit weiteren potentiellen Partnern und wir werden unsere Leserinnen und Leser natürlich auf dem Laufenden halten, wie sich dieses europäische Netzwerk entwickelt.

So diskutieren wir momentan auch, ob wir unsere Rubrik „Europa“ erweitern und ob wir diese eventuell mehrsprachig gestalten sollen, um authentische Stimmen aus ganz Europa auf Eurojournalist(e) zu veröffentlichen. Diese Überlegungen sind gerade Gegenstand intensiver Überlegungen und gerne führen wir diese Diskussion auch mit Ihnen, unseren Leserinnen und Lesern. Haben Sie Interesse an einer breiteren europäischen Berichterstattung, in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern in ganz Europa? Würde es Sie stören, in der Rubrik „Europa“ auch Artikel auf Englisch, Portugiesisch oder anderen europäischen Sprachen zu finden? Schreiben Sie uns und sagen Sie uns, was Sie gerne auf Eurojournalist(e) lesen würden!

Und schauen Sie sich einfach mal an, wie unsere Artikel auf Portugiesisch klingen… ein Beispiel finden Sie, wenn Sie HIER KLICKEN. Dazu würden wir uns auch freuen, wenn sich Menschen, die des Portugiesischen mächtig sind, ab und zu mit einem unserer Redakteure einen Artikel von „aventar.eu“ ins Französische oder Deutsche übertragen möchten! Der Link auf das Medium unserer Kollegen in Lissabon wird in den nächsten Tagen auf unserer Site installiert werden, unserer befindet sich bereits auf „aventar.eu“!

Ach ja, und Sie wollten wissen, wieso gerade die Politik in Portugal so spannend ist – nach den Wahlen am 4. Oktober schafft es die Linke in Portugal tatsächlich, ihre Grabenkämpfe zu überwinden und sich darum zu bemühen, gemeinsam die Konservativen an der Regierung abzulösen. Das ist zwar mathematisch möglich, doch gibt es ein kleines Problem – der portugiesische Präsident Aníbal Silva muss den Wahlsieger António Costa auffordern, eine Regierung zu bilden und eine solche Aufforderung seitens des konservativen portugiesischen Präsidenten ist bislang nicht erfolgt. Hat man in Portugal Angst vor einer Entwicklung wie in Griechenland? Steuert Portugal auf eine Verfassungskrise zu? Das werden Sie schon bald hier erfahren – dank der neuen Zusammenarbeit mit „aventar.eu“!

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste