Der große Andy Warhol im kleinen Riegel am Kaiserstuhl

Bis zum 13. September kann man in Riegel im Kaiserstuhl die sensationelle Warhol-Ausstellung besuchen - es lohnt sich! Foto: Eurojournalist(e)

(KL/KK) – Da ist dem Kunstmäzen, Kurator und Museumschef Jürgen Messmer der ganz große Wurf gelungen – mit der am 2. Mai beginnenden Ausstellung „Warhol – King of Pop Art“ hat er eine Ausstellung auf die Beine gestellt, wie man sie in der Regio nur selten zu sehen bekommt. Dabei überzeugt nicht nur die Qualität der ausgestellten Werke des ebenso schrulligen wie genialen Künstlers, sondern auch das Ausstellungskonzept.

Jürgen Messmer bekommt leuchtende Augen, wenn er erzählt, unter welchen Schwierigkeiten es ihm gelungen ist, diese einmalige Ausstellung nach Riegel am Kaiserstuhl zu bekommen. Denn Andy Warhol ist nicht irgendein bekannter Künstler, sondern der letztes Jahr am teuersten gehandelte Künstler der Welt – „mit einem Umsatz für seine Werke von 584 Millionen Euro, vor Picasso und Francis Bacon“, wie Messmer erzählt.

Die Ausstellung beginnt mit den frühen Zeichnungen von Andy Warhol, zum Teil aus den 50er Jahren – Zeichnungen, die wenig bekannt sind, aber bereits in Klarheit únd sicherer Stiftführung zeigen, dass da ein Genie heranwuchs. Dann kommt der weltberühmte Goethe und schon ist man mitten drin in der PopArt – da hängt der finster dreinblickende Lenin Seite an Seite mit einer etwas sparsam dreinschauenden Queen Elisabeth, eine Reihe von Mao-Porträts, für die man früher in China sicherlich standrechtlich erschossen worden wäre, eine Sammlung der Warhol-Werke zum Kennedy-Attentat. Bunt, schrill, frech – Zeitzeugnisse in grellen Farben, heute schon Klassiker.

Dann, unglaublich, die gesamte Marilyn Monroe-Reihe – alle 10 Bilder, Variationen in allen Farben, vom Pastell zum Neon-Orange. „Wir wollten, wenn schon, die komplette Serie ausstellen“, erzählt Jürgen Messmer stolz, „denn in dieser Vollständigkeit bekommt man diese Werke praktisch nicht zu sehen!“ Genau das gleiche gilt für den großzügig ausgelegten Raum, der die vollständige Reihe II der berühmten Campbell’s-Suppendosen zeigt. Nach der ersten Serie, die 32 dieser Bilder umfasste (und die Warhol damals für 100 Dollar das Stück verramschte, ohne alle loszuwerden…), schuf er die Serie II, die vollständig in der Ausstellung zu sehen ist.

Dazu kommt die Blumenreihe, die daran erinnert, dass Warhol auch der „Flower Power“-Bewegung nahe stand, zahlreiche von ihm entworfene Plattencover (beeindruckend: „Sticky Finger“ von den Rolling Stones) und eine graphisch anspruchsvoll gestaltete Übersicht über das Leben des mit 59 Jahren viel zu früh verstorbenen Superstars der PopArt.

Mit dieser Ausstellung positioniert sich die Kunsthalle Messmer in Riegel am Kaiserstuhl unter den Topmuseen in Süddeutschland. In Freiburg dürfte man sich auf die Finger beißen, dass man vor einigen Jahren keinen geeigneten Standort für Messmers Kunsthalle fand (finden wollte?) – jetzt bringt der Mann Weltklassekunst nach Riegel am Kaiserstuhl. Sei’s drum – „Warhol – King of Pop Art“ ist eine Ausstellung von internationalem Niveau, die man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte!

Alle praktischen Infos, Öffnungszeiten, Anfahrt etc. gibt’s unter www.kunsthallemessmer.de!